06251 780 686 info@biek-ausbildung.de
  1. Home
  2.  5 
  3. Allgemein
  4.  5 Ist Burn-Out eine Modeerkrankung?

Ist Burn-Out eine Modeerkrankung?

Seit einigen Jahren wird „Burnout“ als Volkskrankheit Nummer eins angeführt. Die Konfrontation mit dem Thema ist unumgänglich geworden. Burnout-Patienten bieten ein verheerendes Bild – Apathie, völlige Erschöpfung, Leere in den Augen. Heruntergebrochen entfallen auf jeden Angestellten bis zu 8.250 Euro im Jahr für die Bekämpfung von Burnout im Unternehmen. In manchen Berufen scheint der Burnout schon vorprogrammiert: 30 % der Lehrer und Krankenschwestern leiden an einem kompletten Burnout. Die schlechten Arbeitsumstände, die niedrige soziale Wertschätzung und der massive Arbeitsaufwand scheinen hier zwangsläufig in Burnout zu enden. Doch das ist nicht einmal die Spitze: die Berufsgruppe der Sozialarbeiter und –pädagogen weist mit über 38 % eine noch deutlich höhere Rate auf.

Berufsgruppen mit der höchsten prozentualen Erkrankungsrate an Burnout (geschätzte Dunkelziffer) Doch nicht nur die Erkrankungsquoten sind enorm hoch, auch die Rehabilitierungsrate ist sehr schlecht – nur rund zwei Drittel der Burnout-Patienten können an ihre alte Position zurückkehren. Die anderen Patienten sind nicht mehr oder nur noch in viel geringerem Maß als früher leistungs- und arbeitsfähig. 

Die Berichterstattung wirft ein erschreckendes Bild auf. Doch dieses Bild entspricht nicht der Realität. Burnout ist nicht gleich Burnout. In vielen Fällen spaltet sich die Masse der Burnout-Erkrankten in chronische Nörgler und ernsthaft Depressive. Echte Burnouts verbleiben relativ wenige. Selbst die großen Zeitun-gen Deutschlands titeln inzwischen unter Berufung auf renommierte Psychiater „Ist Burn-out nur ein Missverständnis?“. Tatsächlich boykottiert ein Großteil der Psychologen und Ärzte den Begriff „Burnout“. Das liegt an der Unschärfe des Begriffes.

WAS IST DENN EIGENTLICH BURNOUT?

Medizinisch gibt es keine klare Definition von Burnout. Die Richtlinien der WHO (World-Health-Organisation) werfen Burnout zusammen mit nicht identifizierbaren Stressoren und allgemeinem Ungleichgewicht der Work-Life Balance in einen Topf, während die psychologischen Richtlinien der American Psychiatric Association, welche die einzig international anerkannten psychiatrischen Krankheitsdefinitionen veröffentlicht, Burnout nicht als psychische Störung auflistet. Es ist keine medizinisch klare Definition von Burnout vorhanden Während die Gesamtanzahl der psychischen Erkrankungen objektiv seit 20 Jahren konstant ist, steigt die Zahl der Burnout-Fälle nach Medienberichten angeblich seit Jahren unverhältnismäßig stark. Während 2004 auf 1000 Mitarbeiter noch fünf Fehltage im Jahr wegen Burnout kamen, wurden 2011 bereits 68 Fehltage wegen Burnout gemeldet. Diese Aussagen lassen sich nicht miteinander vereinbaren. Burnout und Depression werden häufig fehldiagnostiziert Die Lösung liegt unter anderem in der hohen Fehldiagnose-Quote. Etwa 50 % der mit Burnout diagnostizierten Patienten leiden tatsächlich an Depressionen. Insgesamt erkranken an Depressionen mindestens achtmal so viele Menschen wie an Burnout. Das ist insofern klinisch relevant, als dass die Behandlung sich ganz anders gestaltet. Während Burnout mit Ruhe kuriert wird, kann Depression nicht mit zwanghafter Ruhe geheilt werden. Eine falsche Diagnose und Behandlung kann daher schwerwiegende Folgen haben. Da Burnout eine Stresskrankheit ist, können ernsthafte Konsequenzen bei falsch oder nicht behandeltem Burnout entstehen. Der gesamte menschliche Organismus trägt langfristige zelluläre Schädigungen davon. Selbst nach der Therapie sind also viele Patienten noch lange Opfer ihrer Krankheit. Daher ist es umso wichtiger, verantwortungsvoll mit dem Thema umzugehen.

Top Anbieter für Weiterbildung 2023

Jetzt ansehen!

Gratis für Sie

Stressreduktion, Entspannung und mehr Zufriedenheit im Leben - einfach zu erlernen und sofort einsetzbar:

Ja, das will ich

Vorträge Live erleben!

Sehen Sie sich Mitschnitte aus den Seminaren an.

Jetzt ansehen!

Kundenbewertungen

Erfahrungen & Bewertungen zu B.I.E.K.