Welches sind die ersten Gedanken, die Ihnen kommen, wenn Sie an Meditation denken? „Stundenlanges sitzen und angestrengtes Nichtstun?“ „Wozu soll es denn eigentlich überhaupt gut sein, sich faul in eine Ecke zu setzen und gar nichts zu tun?“ „Bin ich ein Eso-Freak, dass ich meine Zeit so verplempern kann?“ Wenn Sie sich diese Fragen stellen, dann geht es Ihnen wie vielen anderen.
Doch Meditieren kann auch ganz anders aussehen!
Ganz getreu dem Zitat von Krishnamurti:
„Meditation bedeutet, bei allem, was man tut, völlig aufmerksam zu sein – beispielsweise darauf zu achten, wie man mit jemandem spricht, wie man geht, wie man denkt, was man denkt.“
… geht es beim Meditieren nämlich nicht um äußere Dinge wie einen speziellen Meditationsort, eine Haltung oder ein bestimmtes Ritual. Um von einer Meditation zu profitieren, ist es viel wichtiger, im Hier und Jetzt zu leben – mit allen Sinnen!
Im Klartext heißt dies, dass Sie zu jeder Gelegenheit meditieren können, wenn Sie sich einfach nur darauf einlassen.
Wie eine Meditation sein kann
Und so kann eine solche, „Meditation auf dem Sprung“ aussehen: Stellen Sie ein Glas Wasser vor sich hin. Setzen Sie sich ruhig und aufrecht auf einen Stuhl an den Tisch. Atmen Sie mehrmals ruhig und tief durch. Betrachten Sie sich einen Moment lang das Glas Wasser vor Ihnen. Schauen Sie, wie das Wasser das Licht bricht und wie es aussieht, wenn Sie durch das Wasser im Glas schauen.
Strecken Sie langsam Ihre Hand aus, nehmen Sie das Glas vor Ihr Gesicht und riechen Sie an dem Wasser. Was empfinden Sie? Hat das Wasser einen bestimmten Geruch? Werden Sie durch das Wasser vor Ihrer Nase an irgendetwas erinnert?
Nehmen Sie einen Schluck Wasser in den Mund und spüren Sie, was Sie fühlen. Wie das Wasser Ihren Mund füllt und wie es schmeckt. Verändert sich das Gefühl im Mund? Wird das Wasser wärmer/kühler? Verändert es seinen Geschmack? Fühlt es sich weich an oder eher härter? Alle Empfindungen, die das Wasser in Ihnen auslöst, dürfen Sie zulassen. Empfinden Sie Dankbarkeit für dieses frische, klare Wasser und lassen Sie es Ihren Schlund hinunter laufen. Wie fühlt sich dies an?
Sehen Sie, was ich meine? Ein so vertrauter und alltäglicher Vorgang wie das Wassertrinken wird durch eine solche Kurzmeditation – eben einer Meditation auf dem Sprung – zu etwas ganz Besonderem. Es bereichert Ihren Alltag und Ihr Leben und dauert dabei kaum mehr Zeit als das Binden Ihrer Schuhe. In Ihrem Bewusstsein haben Sie diesen Augenblick Ihres Lebens aber zu einem ewigen, absoluten, besonderen Moment gemacht. Durch ein wenig Achtsamkeit und Aufmerksamkeit. Ganz ohne Esoterik, ganz ohne stundenlanges Sitzen, ganz ohne Zeitverschwendung.
Die Macht der Meditation
Dabei haben Sie zugelassen, dass die Meditation einen wunderbaren Einfluss auf Sie hat. Sie „entschleunigen“ mit einer solchen Mini-Meditation Ihr Leben. Sie werden gelassener, und weniger anfällig für Stress.
Auch negative Gedanken haben in solchen bewussten Momenten keinen Platz; sie verlieren die Macht über Sie. Mit Meditation können Sie Ängste, Druck und Belastungen schnell und wirkungsvoll abbauen und somit Ihrer Gesundheit nachhaltig viel Gutes tun.
Also: Heute schon „auf dem Sprung“ meditiert?
