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Von Gurken und Trauben – und dem Burnout-Syndrom

Das Problem Burnout wird immer drängender in unserer Gesellschaft. Denn nicht nur dass die Menge an Arbeit zunimmt, die Unternehmer und Angestellte stemmen müssen, auch die Arbeitsbedingungen werden immer schwieriger. Wussten Sie zum Beispiel, dass auch Gerechtigkeit und Anerkennung einen wesentlichen Beitrag dabei liefern, ob sich dauerhafter Stress und womöglich am Ende ein Burnout-Syndrom ausbilden?

Tatsächlich ist es so, dass sogar die ersten bekannten Fälle des Burnout-Syndroms bei Menschen diagnostiziert wurden, die in medizinisch-pflegerischen Berufen oder auch in der Rettung arbeiten. In diesem Bereich ist es so, dass tatsächlich besonders viel Einsatz von den Menschen gefordert wird. Trotzdem ist die Bezahlung oft nicht angemessen und das Ansehen in der Bevölkerung ist auch nicht gerade optimal.

Diese Gemeinsamkeiten fanden die Forscher derart auffällig, dass sich die Wissenschaftler eigens dieses Themas bei der Ursachenforschung zum Burnout-Syndrom angenommen haben. Sie begannen die Ursachen des Burnout-Syndroms mit einem Konzept des Schweizer Medizinsoziologen Johannes Siegrist zu erklären, das dieser „ERI“ nennt.

Diese Bezeichnung wird aus dem Englischen abgeleitet, wo sie die Anfangsbuchstaben der folgenden Begriffe bilden: Effort-Reward-Imbalance-Model. Das könnte man im Grunde mit dem Modell zum Ungleichgewicht zwischen Aufwand und Anerkennung übersetzen. Diesem Erklärungsmodell liegt die Erwartungshaltung zu Grunde, dass ein Mensch für Leistungen, die er erbringt, eine entsprechende Anerkennung erfährt.

Wir alle haben nämlich diese Erwartungshaltung. Das ist übrigens keine anerzogene Haltung, sondern es liegt uns quasi in den Genen und ist nicht von philosophischen oder religiösen Konzepten abhängig. Dies hat der niederländische Verhaltensforscher Frans de Waal in Verhaltensexperimenten (die entscheidende Stelle beginnt bei Minute 13,40, aber das komplette Video ist sehenswert) mit Kapuziner-Äffchen herausgefunden.

In dem Experiment lässt er zwei Äffchen aus derselben Gruppe in zwei getrennte Versuchskäfige aus Plexiglas sperren. Diese sind mit Löchern ausgestattet, durch die die Affen hindurch greifen können.

Die Affen sollen eine leichte Aufgabe erfüllen, wofür sie im Anschluss belohnt werden. Erhalten beide Affen die gleiche Belohnung, wie in einem Vergleichstest ermittelt, sind sie bereit, die Aufgabe problemlos viele Male zu wiederholen. Bei der Belohnung handelte es sich um ein Stück Gurke.

Anders sah es jedoch aus, wenn die Forscher die Bedingungen änderten. Sie wählten zunächst zwei Äffchen aus, die vorher noch nicht an dem Test teilgenommen hatten und deshalb vorurteilslos waren. Das erste Äffchen erledigte seine Aufgabe und nahm dankbar das Stück Gurke in Empfang, um es mit Lust zu essen.

Bei den Kapuzineräffchen verhält es sich jedoch genauso wie beim Menschen. Gurken sind soweit ganz in Ordnung, immerhin sind sie besser als gar nichts. Sonnenverwöhntes, süßes Obst ist dagegen jedoch schon eine ganz andere Sache. Das zieht jeder Affe der wässrigen Gurke vor. Dementsprechend bekam das zweite Äffchen, nachdem es genau die gleiche Aufgabe erledigt hatte, eine Weintraube als Belohnung.

Die Aufregung stieg und sobald dem ersten Äffchen die Aufgabe erneut gestellt wurde, war es besonders eifrig, diese zu erfüllen. Als es allerdings erneut ein Stück Gurke angeboten bekam, warf es dieses empört den Wissenschaftlern entgegen. Es empfand eine solche Behandlung als ungerecht, denn es hatte die Aufgabe ja genauso gewissenhaft erledigt, wie der Nachbaraffe. Frustration macht sich breit, die Motivation sinkt ins Bodenlose und aus Freude wird Last.
Der erste Schritt zum Burnout ist gemacht.

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