Auch zwischen den Jahren kann und sollte Achtsamkeit angewendet werden. Deswegen möchte ich Ihnen im letzten Blogartikel dieses Jahres Tipps für einen achtsamen Jahresabschluss an die Hand geben. Damit sowohl das Weihnachtsfest als auch der letzte Tag dieses Jahres zu etwas Besonderem und Friedlichem für Sie werden.
Warum Achtsamkeit auch vor den Feiertagen nicht Halt macht
Zugegeben: Weihnachten und Sylvester sind meist besonders stressig: Die Familie kommt zusammen, alles will vorbereitet, gut durchdacht und gut durchorganisiert sein. Und im besten Fall soll alles ganz harmonisch verlaufen. Doch schon während des ersten Tages geschieht alles ganz anders als gedacht: Jeder streitet sich mit jedem, keiner würdigt Ihr sorgfältig vorbereitetes und gekochtes Menü, viele trinken zu viel Alkohol und über die Geschenke wird auch gemeckert! Was ist nur schiefgegangen?
Ganz einfach: Sie haben die Achtsamkeit Achtsamkeit sein lassen!
Auch wenn Ihre Familie oder Ihre Freunde mit Achtsamkeit und allem was dazugehört (noch) nichts anfangen können, sollten Sie trotzdem versuchen, die Feiertage und den Jahresabschluss achtsam zu gestalten und zu begehen. Allein schon um Ihretwillen und Ihrer Gesundheit Willen.
Die Gestaltung eines achtsamen Jahresabschlusses
Tipp 1 für den achtsamen Jahresabschluss: Gemeinsam kochen
Wer sagt denn, dass das Essen immer nur einer kochen soll? Auch wenn man sich bei jemandem Zuhause trifft, um das Weihnachtsfest oder Sylvester gemeinsam zu begehen, kann das Essen ja gemeinschaftlich vor- und zubereitet werden. Das macht meist nicht nur viel mehr Spaß, Sie können so auch Familie und Freunde gleich in die Geheimnisse des achtsamen Kochens einweihen: Während Sie das Gemüse waschen, spüren Sie, wie es sich anfühlt. Während Sie es schneiden, setzen Sie Ihren Geruchssinn ein. Werden Kräuter für das Gericht eingesetzt, lohnt sich das ganz besonders: Sie können beispielsweise Ihre Familie und Freunde, mit denen Sie gemeinsam kochen, auffordern, die Augen zu schließend, während Sie Ihnen verschiedene Kräuterstengel unter die Nase halten und sie raten lassen, um was für ein Kraut es sich hier wohl handelt. Sie werden staunen, wer sich als Kräuter- und Geruchsexperte entpuppt!
Tipp 2: Das Essen achtsam einnehmen
Zwar kommt meist an Weihnachten oder Sylvester die Familie zum Essen zusammen oder man trifft sich mit Freunden zu einem Festmahl, doch bleibt es beim alltäglichen Essen: Da wird versucht, so viel wie möglich von dem leckeren Braten oder dem Raclette zu verputzen (als würde man anschließend für Wochen nichts mehr zu essen bekommen…) oder man zieht das Essen so lange wie möglich hinaus, nur um etwas zu haben, worüber man sich unterhalten kann (weil man ansonsten fast keine Gemeinsamkeiten und damit auch keine Gesprächsthemen mehr hat).
Machen Sie es anders und zeigen Sie Familie und/oder Freunden, wieviel Genuss man erhält, einfach indem das Essen achtsam(er) eingenommen wird. Sehen Sie sich dazu Ihr Essen genau an: Wie sieht es aus – farblich, kompositorisch? Wie riecht es? Können Sie eventuell verschiedene Gerüche wahrnehmen? Wie fühlt sich die Konsistenz auf Ihrer Zunge an? Wie schmeckt es? Kauen Sie achtsam und bewusst und nehmen Sie wahr, ob sich ggf. etwas an dem Geschmack während des Kauens verändert. Konzentrieren Sie sich ganz bewusst auf Ihr Essen und blenden Sie die Gespräche um sich herum aus.
Vielleicht haben Sie die Gelegenheit, einigen aus Ihrer Familie oder einigen Freunden zu erzählen, wie gut Ihnen dieses achtsame Essen tut. Beschreiben Sie dabei, was genau Sie als so wohltuend empfinden. Vielleicht schließen sich Ihnen einige beim achtsamen Essen an. Dann können Sie für eine Zeitlang zusammen schweigend essen und sich hinterher darüber austauschen, wie es Ihnen jeweils dabei ergangen ist.
Und so haben Sie ganz automatisch ein neues Gesprächsthema gefunden!
Tipp 3: Leise das alte Jahr verabschieden und das neue Jahr begrüßen
Das Silvesterfeuerwerk hat seinen Ursprung darin, dass das alte Jahr (oder vielmehr die Geister des alten Jahres) vertrieben und so das neue Jahr begrüßt werden sollte. Doch diese Verabschiedung und Begrüßung brauchen nicht mit viel Getöse, Geknall und Geballere begangen zu werden – wobei in diesem Fall auch sehr viel CO2 erzeugt wird, das den Klimawandel weiter vorantreibt. Gar nicht zu reden von den vielen (Haus-)Tieren, die zu diesen Zeiten verschreckt unter Tischen, Bänken und Schränken hocken und sich erst Stunden, nachdem sich draußen alles beruhigt hat, wieder hervorwagen.
Tun wir also sowohl unserem Klima als auch unseren vierbeinigen Gefährten etwas Gutes und begehen wir den Jahreswechsel in Stille. Bedanken Sie sich beispielsweise beim alten Jahr, indem Sie die Dinge aufzählen, für die Sie dankbar sind. Dann begrüßen Sie das neue Jahr und zählen ein oder zwei Sachen auf, die Ihnen im neuen Jahr besonders wichtig sind. Das muss nicht unbedingt etwas mit Ihnen, Ihrer Arbeit oder Ihrem Privatleben selbst zu tun haben. Auch allgemeine Wünsche, die Gesellschaft betreffend, können hier genannt werden. Ich werde mir dieses Jahr Frieden wünschen…
Tipp 4: Eine Visionscollage erstellen
Etwas ganz besonderes, dass sich sowohl mit Familie und Freunden als auch alleine machen lässt, ist die Erstellung einer Visionscollage. Dazu benötigen Sie ein großes Blatt Papier (Din A1 oder mindestens Din A2) und verschiedene Zeitschriften oder sonstige Blätter mit schönen Bildern. Wenn Sie zu mehreren sind, können Sie jeder Person sagen, dass er*sie eine oder zwei Zeitschriften mitbringen soll. So stellen Sie sicher, dass Sie verschiedene Thematiken in Bildern abgedeckt bekommen. Legen Sie auch gerne schöne, stimmungsvolle Musik auf. Dadurch macht die Erstellung gleich noch mehr Spaß!
Nun sehen Sie zunächst die Zeitschriften nach passenden Bildern durch, die Ihnen für das nächste Jahr gefallen oder die Ihre Ziele, Wünsche etc. symbolisieren. Anschließend schneiden Sie diese aus und positionieren sie so auf Ihrem Blatt, wie es für Sie passt und sich stimmig anfühlt. Lassen Sie dann alles ein Weilchen liegen. Beispielsweise könnten Sie sich in dieser Zeit etwas zu Essen richten, um dann anschließend mit einem neuen, frischen Blick Ihr Werk zu betrachten, bevor Sie anschließend alle Bilder auf das Blatt Papier kleben.
Nun können Sie sich entscheiden, wo und wie Sie diese Visionscollage aufstellen oder aufhängen: Haben Sie vielleicht einen passenden, schönen Rahmen? Dann nichts wie hinein damit und gut sichtbar dort in Ihrer Wohnung positioniert, an der Sie täglich mindestens einmal vorbeikommen. Alternativ können Sie die Collage auch auf einem Spannrahmen oder ähnlichem befestigen und an einem Ort aufstellen, an dem Sie ebenfalls mindestens einmal täglich vorbeikommen. Für was Sie sich auch entscheiden, stellen Sie sicher, dass es sich für Sie richtig und gut anfühlt!
Damit wünsche ich Ihnen jetzt eine wunderschöne Woche „zwischen den Jahren“ und einen stimmungsvollen Jahresabschluss,
Ihre Silvia Duske
