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Vom richtigen Umgang mit der Zeit

Warum sagen wir alle so häufig, dass wir keine Zeit haben? Haben wr vielleicht den richtigen Umgang mit ihr verlernt?

Im Vergleich zu früher haben wir heutzutage Zeit im Überfluss: Wir arbeiten beispielsweise keine 70 Stunden in der Woche mehr, wie das vielfach im Zeitalter der Industrialisierung noch der Fall war. Und wir werden sehr viel älter als 40 Jahre! Dennoch sagen wir sehr häufig „Ich habe keine Zeit!“ Warum? Liegt es vielleicht an unserem Umgang mit der Zeit, dass wir das Gefühl haben, sie würde uns zwischen den Fingern davonfließen?

Was unseren Umgang mit der Zeit beeinflusst

Im Gegensatz zu früher haben wir in allen Bereichen unseres Lebens sehr viel mehr Wahlmöglichkeiten: Beispielsweise bei dem, was wir einkaufen, welchen Beruf wir ergreifen möchten, was wir nach einem Arbeitstag noch unternehmen können. Was sich im ersten Augenblick positiv anhört, beschert uns jedoch häufig Stress, und zwar bei der Entscheidungsfindung. Da werden Prospekte geblättert, Vergleichsseiten im Internet aufgerufen, recherchiert und sich informiert. Und darüber verrinnt die Zeit…

Außerdem gelangen wir an viel mehr Informationen als früher, wo es oftmals nur die Möglichkeit einer Zeitung gab. Doch heute, in Zeiten des Internets und von Social Media, können wir uns vor der Datenflut kaum retten. Ständig erhalten wir Push-Nachrichten auf dem Handy, dass jemand unserer Social Media „Freunde“ einen neuen Post geteilt hat. Und auch wenn die meisten Menschen wissen, dass diese Posts nicht ihr Überleben sichern, haben doch viele das Gefühl, alles lesen und sich anschauen zu müssen. Weil sie das Gefühl haben, sonst etwas wichtiges verpassen. Doch bei der Menge, die tagtäglich in den sozialen Medien geteilt wird, ist das verständlicherweise kaum zu schaffen…

Last but not least ist unser heutiges Leben von einem schnelleren Wandel in allen Bereichen geprägt: Schulbildung, Ausbildung, Finanz- und vor allem in der Berufswelt. Um am Ball zu bleiben ist es nötig, kontinuierlich Augen und Ohren offenzuhalten. Und sich weiterzubilden. Wenn nötig nach Feierabend. Klar, dass viele dann sagen „Ich habe keine Zeit!“…

Tipps für einen bewussteren Umgang mit der Zeit

Wenn Sie sich jetzt ertappt fühlen, lassen Sie sich sagen, dass Sie damit nicht allein sind. Vielen Menschen ergeht es so. Dabei helfen vier einfache Tricks, um sich wieder einen bewussteren Umgang mit der Zeit anzugewöhnen:

Tipp 1: Überprüfen Sie ihr Handeln

Als allererstes sollten Sie Ihr Handeln überprüfen und die sinnlose Verschwendung von Zeit stoppen. Und ich meine hierbei wirklich sinnlos, also exzessives Fernsehgucken, am Computer herum daddeln und vieles mehr. Fragen Sie sich außerdem, vor allem, wenn Sie ein Handy-Junky sind, ob Sie sich immer sofort die neuesten Push-Nachrichten anschauen müssen oder ob sie diese nicht einfach einmal ausstellen können (das können Sie in allen Social Media Kanälen unter „Einstellungen“ angeben). Sie werden sehen: Einmal diese Entscheidung getroffen, befreit es ungemein!

Tipp 2: Setzen Sie Prioritäten

Auch sollten Sie sich genau überlegen, warum Sie etwas tun. Denn es spricht natürlich grundsätzlich nichts dagegen, wenn Sie sich abends gemütlich auf Ihr Sofa setzen und einen Film anschauen oder die ganzen Posts Ihrer Freunde lesen, die tagsüber so hereingekommen sind. Das ist völlig in Ordnung. Wenn Sie allerdings bemerken, dass Sie gestresster und gestresster werden, weil Sie noch nicht sämtliche Nachrichten auf dem Handy durchgesehen haben, Sie jedoch gleich Besuch bekommen, fragen Sie sich, was wirklich Vorrang hat: Die Posts (die auch am nächsten Tag noch da sein werden) oder Ihr Besuch? Und falls Sie merken, dass Sie heute nicht in der Stimmung für Besuch sind, dann sagen Sie rechtzeitig ab. Auch das ist völlig legitim!

Tipp 3: Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt

Generell hilft es uns enorm, wenn wir mit unserer Aufmerksamkeit mehr im Hier und Jetzt sind und nicht über Vergangenes nachgrübeln (das wir eh nicht mehr ändern können) oder uns um Zukünftiges sorgen. Gewöhnen Sie sich daher an, im Laufe eines Tages immer mal wieder innezuhalten und zu prüfen, wo Ihre Gedanken gerade sind. Das ist eine ganz simple Form der Achtsamkeitspraxis.

Wenn Sie noch mehr Ideen dazu möchten, abonnieren Sie einfach meinen Newsletter, der alle zwei Wochen verschickt wird. In diesem stelle ich jedes Mal eine weitere, einfach und leicht in den Tagesablauf zu integrierende Übung für mehr Achtsamkeit im Alltag vor.

Tipp 4: Zwischendurch Pause machen

Gerade wenn das Gefühl da ist, dass Sie keine Zeit haben, sollten Sie eine kurze Pause einlegen, die Sie auch tatsächlich zur Erholung nutzen. Und mit Erholung meine ich nicht, etwas (Privates) im Internet recherchieren (wenn Sie auf der Arbeit sind) oder in Ihre Social Media Kanäle schauen. Ich meine damit wirklich Pause machen: Stehen Sie auf und gehen Sie einige Schritte, vielleicht auch – sofern das für Sie möglich ist – vor die Tür und atmen Sie einfach mal tief durch. Oder tun Sie mal gar nichts. Auch kleine Bewegungseinheiten, vor allem für diejenigen, die viel am Schreibtisch sitzen und arbeiten, sind sehr gut!

Sie sehen: Es ist gar nicht so schwierig, bewusster mit unserer Zeit umzugehen. Falls Sie noch mehr Tipps brauchen, habe ich einen interessanten Vortrag auf YouTube gefunden, in dem Josef Epp, Klinikseelsorger, Referent und Autor über seine Einsichten zu einem gesundheitsbewussten Umgang mit der Zeit referiert und außerdem Alltagshilfen für den eigenen Umgang mit der Zeit gibt: https://www.youtube.com/watch?v=ebyf3HSRItM

Damit wünsche ich Ihnen jetzt eine wunderschöne Woche mit ganz viel bewusster Zeit,
Ihre Silvia Duske

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