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Von der Sehnsucht nach Stille

Sehnsucht nach Stille

Hören Sie noch all die Geräusche um sich herum: Verkehrslärm, Gespräche, Musik, Telefonklingeln, Vogelzwitschern, Blätterrauschen und vieles mehr? Wahrscheinlich geht es Ihnen wie mir: Sie erkennen erst, wie laut es um Sie herum ist, wenn Sie für längere Zeit ein ruhiges Plätzchen aufsuchen. Dann erst entdecken wir die große Sehnsucht nach Stille, die in uns ist.

Huch – so still…

In den letzten zwei Wochen war ich für zwei Seminare im Kloster Buddhas Weg. Und schon während des ersten Tages merkte ich, dass etwas anders war. Jedoch konnte ich erst am zweiten Tag benennen, was es war: Da war diese Ruhe und Stille um mich herum…

Nicht, dass ich normalerweise in einer Großstadt lebe, aber auch eine kleinere Stadt hat ihre Lärmquellen: Autos fahren auf der Straße, aus dem Nachbarhaus dringt Musik herüber, Hunde bellen während Herrchen oder Frauchen schimpfen oder ins Handy sprechen. Ich könnte noch viele weitere Bespiele nennen dafür, von welchen Geräuschkulissen ich täglich umgeben bin – wie Sie bestimmt auch. Doch nun im Kloster war alles still. So still, dass es mir sofort auffiel.

Mit unserer Sehnsucht nach Stille sind wir nicht allein

Obwohl, so still, wie es auf den ersten Blick aussah (oder sollte ich lieber sagen: sich auf dem ersten Ohr anhörte?) war es gar nicht: Ein Luftzug ließ die Blätter der Bäume rascheln, Vögel zwitscherten, Regen trommelte aufs Dach oder an die Scheiben. Und dann gab es natürlich auch Gespräche mit den Seminarteilnehmer*innen. Doch verglichen mit den Geräuschen, von denen ich sonst umgeben war, war es ruhig und still.

Und ich erkannte, dass ich mich genau danach gesehnt hatte: Nach dieser Stille, die ich hier bereits schon öfters erfahren durfte. Auch die Seminarteilnehmer*innen waren einhellig dieser Meinung: Sie hatten sich ebenfalls – meist unbewusst – nach so einer Art von Stille gesehnt. Doch wo kommt diese Sehnsucht nach Stille her?

Der Ursprung unserer Sehnsucht nach Stille

Lärm erzeugt Stress. Das kann bereits aus dem Wort selber erkannt werden: Lärm hängt mit Alarm zusammen. Und dieser Alarm war in früheren Zeiten der dumpfe Ton eines Horns oder sonstigen Blasinstruments – also ein Zeichen dafür, dass man angegriffen wurde und somit auch ein Ruf zu den Waffen und zum Gefecht. Doch während in früheren Zeiten nach dem Kampf der Stresspegel wieder sinken konnte – bis zum nächsten Angriff und somit zum nächsten Alarm – sind wir heutzutage einem Dauer-Alarm ausgesetzt. Und dieser stammt von all den Lärmquellen um uns herum.

Kein Wunder also, dass sich so viele Menschen nach Ruhe und Stille sehnen.

Warum Stille so wohltuend für uns ist

In der Stille können wir wunderbar entspannen. Kein Wunder also, dass sich Wanderungen und Spaziergänge in der Natur immer größerer Beliebtheit erfreuen. Und auch wenn es in der Natur nicht völlig still ist, so sind doch diese Geräusche alles andere als alarmierend.

Außerdem fördert Stille unsere Kreativität und spezielle Teile unseres Gehirns, die eine wichtige Rolle bei Lernprozessen spielen, erfahren in der Stille sogar einen Zellzuwachs! Beides ist übrigens durch Studien bestätigt worden (siehe Literaturangaben unten)!

Können wir eine Sehnsucht nach Stille haben und gleichzeitig auch Angst davor?

Doch kann Stille auch eine große Herausforderung sein. Mittlerweile haben sich viele Menschen daran gewöhnt, sich durch irgendeine Lärmquelle, zum Beispiel den abendlichen Spielfilm, abzulenken, um ihre Gedanken und Gefühle nicht mehr wahrzunehmen beziehungsweise wahrnehmen zu müssen. Denn diese Gedanken und Gefühle können Angst machen!

Da kommt beispielsweise die Überlegung auf, wie es wäre, den sicheren Job hinzuschmeißen und nochmal komplett neu anzufangen – mit etwas, was man schon immer einmal tun wollte. Oder das Gefühl der Einsamkeit übermannt uns mit aller Macht. Und das Bedürfnis sein eigener Chef sein zu wollen wird drängender und drängender.

Deswegen beruhigen sich viele Menschen dann doch lieber mit einer banalen Serie oder mit geistlosen Gesprächen, damit diese Gedanken und Gefühle schnell überdeckt werden. Nicht, dass aus diesen noch Taten entstehen…

Wann ist es wichtig der Sehnsucht nach Stille nachzugeben?

Wenn Sie sich bei dieser Beschreibung ertappt fühlen, wäre es an der Zeit, dass Sie sich in die Stille zurückziehen. Um diese Gedanken und Gefühle zuzulassen und ihnen zuzuhören. Denn je länger Sie diese unterdrücken und überdecken, werden Sie kein glückliches Leben führen können. Stattdessen werden Sie eher traurig und frustriert sein und vielleicht sogar neidisch auf Freunde, Bekannte oder Kollegen schauen, die es vermeintlich besser haben.

Dabei könnten Sie ebenfalls ein gutes und glückliches Leben führen. Indem Sie einfach Ihrer Sehnsucht nach Stille nachgeben und in die Stille gehen. Das braucht kein vollständiger Retreatprozess zu sein, sondern es kann sich einfach um eine Wanderung im Wald handeln.

Damit wünsche ich Ihnen eine wunderschöne und vor allem stille Woche,
Ihre Silvia Duske

 

Literatur:

Kirste, I & Walker, T.L. (2015): Is silence golden? Effects of auditory stimuli and their absence on adult hippocampal neurogenesis. Brain Structure and Function 220, 1221–1228: https://www.researchgate.net/publication/259110014_Is_silence_golden_Effects_of_auditory_stimuli_and_their_absence_on_adult_hippocampal_neurogenesis

Fink, A. & Benedek, M. (2014): EEG alpha power and creative ideation. Neuroscience and Biobehavioral Reviews 44, 111–123: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0149763412002114

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