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Was Nostalgie und Retro mit Entschleunigung und Resilienz zu tun haben

Was Nostalgie und Retro mit Entschleunigung und Resilienz zu tun haben

Retro ist in! Das kann man vielfach bei Kleidung sehen. Aber auch Plattenspieler und Schallplatten, die lange aus dem Handel verschwunden waren, erleben eine Renaissance. Und auch Tante-Emma-beziehungsweise Unverpackt-Läden schießen wie Pilze aus dem Boden. Doch warum? Wie kommt es zu dieser Nostalgie und zum Retro-Trend? Und was hat das mit Entschleunigung und Resilienz zu tun?

Nostalgie früher und heute

Nostalgie wird heutzutage groß geschrieben. Dabei galt sie im 17. Jahrhundert als eine Krankheit! Den Begriff prägte der damalige Medizinstudent Johannes Hofer in seiner Dissertation. Laut ihm handelte es sich um eine Nervenkrankheit, die dämonischen Ursprungs war!

Heutzutage steht der Begriff Nostalgie für die Rückbesinnung auf eine längst vergangene Zeit, die – zumindest in einigen Punkten – als besser angesehen wird als die heutige. Denn viele Menschen sind müde von ihrem Alltag – von der Schnelllebigkeit, vom ständigen Stress, von den kaum noch zu bewältigenden Aufgaben auf der Arbeit. Sie wünschen sich Entschleunigung, Erholung und eine Auszeit von diesem Alltag, der sie belastet. Und genau da kommen die Nostalgie und der Retro-Trend ins Spiel.

Wie wir uns Entschleunigung und Geborgenheit zurückholen wollen

Denn was haben Schlaghosen, Plattenspieler und Schalplatten, Tante-Emma-Läden und Do-it-Yourself gemeinsam? Richtig: Sie erinnern uns an unsere Kindheit. Also an vergangene Zeiten, in denen wir glücklich und zufrieden waren und das Leben zumeist positiv betrachtet haben.

Hinzu kommt, dass sich viele Menschen mehr Geborgenheit, wie wir sie in der Kindheit erfahren haben, wünschen. Das ist unter anderem auch ein Grund, warum einige ihr Einkaufsverhalten geändert haben – weg von den Supermärkten und hin zu kleinen (meist Unverpackt-)Läden, in denen zwar die Waren begrenzt sind, man dafür jedoch von der Verkäuferin freundlich bedient und sogar mit Namen angesprochen wird! Wie früher im Tante-Emma-Laden halt.

Was die Wissenschaft zu Nostalgie und Retro im Hinblick auf Entschleunigung und Resilienz sagt

Und das gegen ein wenig Nostalgie nichts einzuwenden ist, haben sogar schon Wissenschaftler bestätigt: In Studien kam heraus, dass Menschen, die sich hin und wieder einen Blick in die Vergangenheit erlauben (und durchaus darüber ins Schwärmen geraten) optimistischer und selbstbestimmter in die Zukunft schauen! Mittlerweile wird die Nostalgie von Wissenschaftlern sogar als Ressource angesehen, wenn es darum geht, Resilienz, also die innere Widerstandskraft, zu stärken!

Sie sehen also: Gegen ein wenig Nostalgie ist nichts einzuwenden. Und sie kann sogar Spaß machen, weswegen auch DIY-(Do-it-yourself)-Praktiken vermehrten Zulauf finden! Wann haben Sie beispielsweise das letzte Mal ein Brot gebacken? Oder einen Schal gestrickt? Oder ein Beet im Garten angelegt? Können Sie sich noch daran erinnern, wie Sie sich hinterher gefühlt haben?

All diesen Dinge ist gemeinsam, dass wir dazu unsere Hände benutzen und somit auch unseren – im Alltag und auf der Arbeit oft vernachlässigten – Tastsinn einsetzen. Allein das gibt uns schon ein gutes Gefühl – endlich wieder etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen. Außerdem helfen uns diese Tätigkeiten zu entschleunigen. Und das ist etwas, was die meisten von uns dringend brauchen!

Damit wünsche ich Ihnen eine wunderschöne, nostalgische und somit auch entschleunigte Woche,
Ihre Silvia Duske

 

Literatur:

FioRito T. & Routledge C. (2020): Is nostalgia a past or future-focused experience? Affective, behavioral, social cognitive, and neuroscientific evidence. Frontiers in Psychology. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2020.01133

Routledge C., Wildschut T., Sedikides C., Juhl J. (2013): Nostalgia as a resource for psychological health and well-being. Social and Personality Psychology Compass, 808 – 818
https://www.southampton.ac.uk/~crsi/Routledge,%20Wildschut,%20Sedikides,%20&%20Juhl,%202013,%20Compass.pdf

Routledge C., Arndt J., Wildschut T., Sedikides C., Hart C., Juhl J., Vingerhoets A.J., Scholtz W. (2011): The past makes the present meaningful: Nostalgia as an existential resource. Journal of Personality and Social Psychology, 101, 638-652
https://www.researchgate.net/publication/51519234_The_past_makes_the_present_meaningful_Nostalgia_as_an_existential_resource

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