Eigentlich sollte die Adventszeit eine besinnliche Zeit sein. Und Weihnachten das Fest der Liebe und des Friedens. Doch bei den meisten Menschen sieht das anders aus: Stress pur, Gezanke und Streit. Das muss jedoch nicht sein. Sehen Sie sich meine sieben Tipps gegen Weihnachtsstress an.
Fröhliche Weihnacht überall? Von wegen!
Vor allem im Dezember kommen viele Menschen besonders in Stress: Da stehen die Abschlussarbeiten im Job an, die noch in diesem Jahr abgeschlossen werden sollen und die Weihnachtsfeiern (beruflich und privat) häufen sich. Außerdem wollen Geschenke besorgt, Kekse gebacken und die Weihnachtsfeiertage geplant und vorbereitet werden.
Und dass das Stresslevel tatsächlich bei sehr vielen Menschen vor allem in der Vorweihnachtszeit besonders hoch ist, hat auch eine Studie des Soziologieprofessors Michael Mutz bestätigt: Christmas and Subjective Well-Being.
In dieser Studie befragte der Forscher Erwachsene aus verschiedenen europäischen Ländern zu verschiedenen Zeitpunkten im Jahr und vor allem vor und nach Weihnachten hinsichtlich ihres Wohlbefindens und ihrer Lebensqualität. Heraus kam, dass ausgerechnet zu Weihnachten beides schlechter war als sonst und erst nach dem Fest langsam wieder anstieg.
Vermutung über die Ursachen dieses Phänomens gibt es viele: Beispielsweise sollen Zeitdruck, soziale Verpflichtungen und eventuell auch finanzielle Sorgen eine entscheidende Rolle spielen. Des Weiteren könnte auch der zu Weihnachten herrschende hohe Konsumdruck, dem sich nur wenige Menschen entziehen können, dazu führen, sich (noch) stärker (als sonst) mit anderen zu vergleichen. Das negative Resultat daraus ist eine gesteigerte Unzufriedenheit, die sich ebenfalls im Stresslevel niederschlägt.
7 Tipps gegen Weihnachtsstress
Wenn auch Sie jedes Jahr aufs Neue in die (vor-)weihnachtliche Stressfalle tappen, dann habe ich jetzt eine gute Nachricht für Sie: Es gibt einige Tricks, mit denen Ihnen das nicht mehr passieren wird. Sieben davon habe ich Ihnen hier aufgelistet:
Tipp 1 gegen Weihnachtsstress: Senken Sie Ihre Erwartungen und schrauben Sie Ihren Perfektionismus runter
Bekanntlich machen wir uns den meisten Stress selber – einfach aufgrund verschiedener Erwartungen an uns selbst und an unser Umfeld. Daher steht bei meinen Tipps gegen Weihnachtsstress dieser Punkt ganz oben auf der Liste: Schrauben Sie Ihre Erwartungen runter. Das bedeutet beispielsweise, dass Sie Ihre Familie so nehmen, wie sie nun mal ist. Tante Erna kommt immer zu spät zum Weihnachtsessen? Dann heben Sie in weiser Voraussicht etwas vom Essen auf, was sie sich anschließend selbst warmmachen kann. Schwiegermutter nörgelt immer an dem von Ihnen selbstgekochten Essen herum? Schalten Sie einfach auf Durchzug. Sie haben eben andere Prioritäten, als bestimmte Gerichte in der von Schwiegermutter gewünschten Art zuzubereiten.
Tipp 2 gegen Weihnachtsstress: Hinterfragen Sie Ihre gewohnten Abläufe
Vielleicht fällt es Ihnen nicht mehr auf, jedoch haben die meisten Menschen in bestimmten Situationen festgelegte Abläufe, die automatisch abgespult werden. So auch an Weihnachten.
Wie ist das bei Ihnen? Wie verbringen beziehungsweise planen Sie den Heiligen Abend oder den ersten Weihnachtstag? Wann stellen Sie den Weihnachtsbaum auf und schmücken ihn? Wer kocht wann das Weihnachtsessen? Wer besorgt wann die Geschenke?
Vergleichen Sie mal die letzten vergangenen Weihnachten miteinander. Fällt Ihnen etwas auf? Wenn Sie Gemeinsamkeiten entdecken – und ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie das werden – dann fragen Sie sich, ob diese Abläufe tatsächlich so stattfinden müssen. Oder können Sie das nicht auch anders angehen und entsprechend planen?
Vielleicht würde es Sie schon entlasten, das Weihnachtsessen einfach zu bestellen. Oder einfach das irgendwann vor Jahren anberaumte große Familientreffen am Heiligen Abend zu streichen und stattdessen einfach „nur“ (wohlbemerkt in Anführungsstrichen, denn das ist genauso schön, wenn nicht schöner!) im kleinen Kreis in einem guten Restaurant essen zu gehen?
Überlegen Sie einfach mal, was es für Sie für Alternativen geben könnte.
Tipp 3 gegen Weihnachtsstress: Gute Planung ist alles
Klar, spontan zu sein ist schön. Ich liebe es auch. Allerdings bietet es sich doch in einigen Fällen an, mal die Spontanität sausen zu lassen und lieber auf eine gute Planung zu setzen. An Weihnachten ist das beispielsweise der Fall. Deswegen gehört auch dieser Punkt zu meinen Tipps gegen Weihnachtsstress.
Planen Sie also beispielsweise ganz genau wer wann den Tannenbaum und die Geschenke besorgt, wann Sie wohin zur Weihnachtsfeier gehen, wann bei wem sich Weihnachten zuhause getroffen wird und so weiter.
Denn nicht nur auf der Arbeit ist es nötig, eine gute und sorgfältige Planung zu haben, um sämtliche Aufgaben unter einen Hut zu bekommen. Auch an traditionellen Familienfesten, wie Weihnachten eines ist, ist das enorm wichtig. Dadurch wird bereits viel Stress und Druck rausgenommen.
Tipp 4 gegen Weihnachtsstress: Weniger Termine sind mehr
Natürlich können Sie nichts an den Deadlines ändern, die in Ihrem Beruf anfallen. Bei privaten Treffen und Terminen sieht das allerdings anders aus.
Überlegen Sie, ob Sie tatsächlich zu sämtlichen Weihnachtsfeiern gehen wollen, die im Dezember anstehen. Vielleicht haben Sie ja so gar keine Lust (und noch nie gehabt) einen Abend mit der Stammtischgruppe Ihres Partners zu verbringen (und er dagegen hat keine Lust, sich mit Ihren Freundinnen zu treffen). In diesem Fall könnten Sie vereinbaren, dass Sie jeweils alleine gehen. Damit haben Sie bereits einen freien Abend gewonnen, den Sie so verbringen können, wie Sie das möchten. Sie werden sehen, wie befreiend so etwas ist.
Bestimmt fallen Ihnen auch noch andere Termine ein, die sich verschieben lassen oder die Sie auch ganz ausfallen lassen können.
Tipp 5 gegen Weihnachtsstress: Besorgen Sie Ihre Geschenke rechtzeitig
Die allermeisten Menschen hasten jedes Jahr erst kurz vor Weihnachten los, um Geschenke für Ihre Liebsten zu besorgen. Doch das muss nicht sein – schließlich kommt Weihnachten ja nicht ganz unerwartet.
Wie wäre es also, wenn Sie bereits im Sommer damit beginnen, sich Gedanken darüber machen, wem Sie was zu Weihnachten schenken wollen? Und diese Präsente dann auch zeitnah besorgen.
Außerdem: Müssen Geschenke tatsächlich immer sein? Gibt es eventuell Menschen, mit denen Sie vereinbaren können, sich nichts zu schenken bis auf gemeinsame Zeit (was meistens eh das kostbarere Geschenk ist)? Oder Sie werden einfach mal kreativ und schenken etwas Selbstgemachtes, wie beispielsweise selbstgebackene Kekse, einen selbstgestrickten Schal und so weiter. Auch selbstgestaltete Gutscheine für gemeinsame Zeit, wie beispielsweise einen netten Kaffeeplausch in Ihrem Lieblingscafé in der Stadt, einen Spaziergang im Park oder Hilfe bei der Gartenarbeit kommen immer gut an.
Lassen Sie Ihrer Kreativität einfach freien Lauf!
Tipp 6 gegen Weihnachtsstress: Gönnen Sie sich zwischendrin einfach mal Pausen
Weihnachtsmärkte hier, selbstgebackene Kekse von Kollegen da, Weihnachtsfeiern dort und die wiederholte Frage der Eltern und/oder Schwiegereltern, wann Sie denn nun an Weihnachten zu kommen gedenken. Kein Wunder, dass es da manchem zu viel wird.
Bevor Sie nun in den Weihnachts-Overload fallen, ziehen Sie sich einfach kurz raus. Damit meine ich, dass Sie beispielsweise einen gemütlichen Abend zu Hause verbringen mit einem guten Buch oder Film und einem leckeren Tee oder einer heißen Schokolade. Auch eine Massage, um die vom Weihnachtsstress verspannten Schultern zu lockern ist gerne gesehen. Bestimmt fällt Ihnen noch viel mehr ein, um sich eine Kurz-Auszeit zu gönnen.
Tipp 7 gegen Weihnachtsstress: Laufen Sie dem Weihnachtsstress davon
Eine besondere Art der Pause ist die Bewegung. Denn sportliche Betätigungen aller Art sind sehr gut dazu geeignet, Stress sowohl abzubauen als auch vorzubeugen. Lesen Sie mehr dazu auf folgender Seite: Stressabbau durch Bewegung.
Dabei kommt es nicht darauf an, welchen Sport Sie sich nun aussuchen – nur Spaß sollte er Ihnen machen. Gehen Sie also auch kurz vor Weihnachten regelmäßig ins Fitnessstudio oder zu Ihrem Yoga- oder Qigong-Kurs, wenn Sie das auch an anderen Zeiten im Jahr tun. Oder brechen Sie am Wochenende zu einer Wanderung auf. Auch ein Spaziergang im nahegelegenen Park ist sehr zu empfehlen und perfekt dazu geeignet, um dem vorweihnachtlichen Stress davonzulaufen.
Vielleicht hat ja jemand aus Ihrer Familie oder aus dem Freundeskreis Lust darauf, Sie zu begleiten?
Sie sehen, es ist gar nicht so schwer, auch in der Vorweihnachtszeit und an Weihnachten mal einen Gang runterzuschalten und so aktiv gegen den Weihnachtsstress anzugehen.
Probieren Sie einfach einen oder mehrere dieser Tipps gegen Weihnachtsstress aus.
Damit wünsche ich Ihnen jetzt eine schöne Vorweihnachtszeit und ein besinnliches, stressfreies Weihnachtsfest,
Ihre Silvia Duske