Sind Sie ein guter Gesprächspartner?
Sie sind tagtäglich mit Ihren Mitmenschen im Gespräch. Doch sind Sie auch ein guter Gesprächspartner?
Die moderne Kommunikation bietet viele Wege, sich mit anderen auszutauschen. Dabei muss es sich nicht unbedingt immer um Unterhaltungen handeln, bei der Sie sich in die Augen schauen.
Heutzutage findet sehr viel Kommunikation auf alternativen Ebenen statt. SMS, E-Mail, Message, Memos und soziale Netzwerke sind nur einige der Schlagwörter. Doch wird unsere Kommunikation nur mehr oder auch besser? Wie achtsam wir bei den wichtigsten dieser Gespräche sind, ist der Schlüssel zur Qualität.
Wir „führen“ Gespräche
Vor allem im Berufsleben sind wir uns dessen bewusst, wir „führen“ Gespräche. Erfolgreiche Geschäftsmenschen führen, leiten, manipulieren Gespräche, Besprechungen und Diskussionen. Sie führen sie tatsächlich genau in die Richtung, die der Leiter der Runde im Sinn hat. Dies ist auch sehr wichtig, denn meistens geht es bei solchen Gesprächen darum, effektiv und zielorientiert Ergebnisse zu erlangen. Doch wie sieht es bei unseren privaten Gesprächen aus?
Und privat?
Oft führen wir auch unsere privaten Gespräche und verfolgen damit irgendwelche Interessen. Dessen sind wir uns zwar meist nicht bewusst, aber wenn wir lernen darauf zu achten, erkennen wir das System.
Welche Interessen sind das? Wir wollen im Zentrum des Interesses stehen, selbst so gut dastehen wie möglich, bei anderen Mitgefühl, Bewunderung, eventuell sogar Mitleid erzeugen und vieles mehr.
Wir sind so sehr daran interessiert, uns in den Vordergrund zu rücken, dass wir meist schon bei der erstbesten Möglichkeit versuchen, das Gespräch auf unsere eigenen Interessen und Themen zu lenken. Wir möchten aus dem Gespräch den größten Nutzen für uns ziehen. Nur wenn wir und unser Thema die gebührende Achtung erfahren haben, empfinden wir das Gespräch im Nachhinein als angenehm.
Doch wo bleibt der andere?
Wenn die Frage „Wie geht es Dir?“ nur noch zu einer Höflichkeitsfloskel wird, handelt es sich aber nicht mehr um einen Austausch zweier gleichwertiger Partner. Aus einem Dialog wird faktisch ein Monolog. Oder hinterfragen Sie, wenn Sie von Ihrem Gegenüber die Antwort erhalten „Naja, es geht“?
Signalisieren Sie: „Du bist mir wichtig!“
Menschen, die ihnen am Herzen liegen, sollten Sie Achtsamkeit schenken und ihnen vermitteln, dass sie Ihnen wichtig sind. Bieten Sie innerhalb des Gesprächs ihrem Gegenüber die Möglichkeit, Raum für sich und das eigene Thema zu finden. Denn häufig ermöglicht ein offenes und achtsames Gespräch mit einem wahren Freund schon die Möglichkeit Lösungsansätze für Probleme und Aufgaben zu finden.
Die eigenen Aufgaben mit anderen Augen sehen
Das Gegenüber gibt uns die Möglichkeit, unsere Probleme mit anderen Augen zu sehen. Wir nehmen eine andere Perspektive ein und können damit unsere Themen aus einem anderen Blickwinkel betrachten. So relativieren sich Probleme und neue Wege tun sich auf, wo vorher keine waren. Seien Sie ein wertvoller Gesprächspartner.
Ich wünsche Ihnen sehr viele achtsame und wertvolle Gespräche mit Menschen, die Sie lieben.
Das Wort “Achtsamkeit” ist zwar zu einem Modewort mutiert, das derzeit in aller Munde ist. Aber wie wertschätzende gehen wir tatsächlich mit unseren Menschen um? Das ist es tatsächlich Wert, sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen, um darüber nachzudenken.
In der Hektik des Alltags passiert es schnell, dass man sein Gegenüber nicht mehr richtig wahr nimmt oder gar nicht mehr richtig ansieht. Was hatte Ihr Partner heute morgen an? Bewusst in die Augen schauen und den anderen “sehen”. Das möchte ich künftig wieder tun. Ganz “da sein” im Moment mit meinem Gegenüber, voll konzentriert auf ihn.
Ich finde, den Beitrag sehr inspirierend!
Liebe Silvia,
ich finde es sehr gut, dass du diese Plattform eingerichtet hast. Es ist so viel Wahres an diesem Text.
Aber das Wichtigste ist: man wird aufmerksam auf dieses Thema, wenn man es liest; und irgendwie denkt man in nächsten Gespräch darüber nach…
Gerade in der heutigen Zeit ist es so wichtig gut zuzuhören und dem anderen damit Anteilnahme und Mitgefühl zu zeigen. Nur so können wir uns alle zum Guten hin weiterentwickeln.
Danke, dass Du diese gute Idee hattest.
Wie wahr! Alles stimmig, doch die Menschen benötigen Zeit, Kraft und eine einigermaßen ausbalancierte Mitte um derart achtsam zu sein. Um eine gute Gesprächspartnerin zu sein, muss ich mich auch achtsam mich selbst kümmern und den Mut haben, gegebenenfalls Grenzen zu setzen. Gute, empathische Zuhörer werden gerne auch als “Kummerkasten” genutzt. Verfestigt sich dieses Muster in Beziehungen, ist keine Kommunikation auf Augenhöhe mehr gegeben und dem “Gegenüber” langfristig auch nicht geholfen.
Liebe Grüße
Angelika