Sind Sie auch ein Mensch, der sehr gut weiß, was richtig ist und was falsch?
Das freut mich sehr, von Ihrer Sorte bräuchten wir mehr!
Doch was passiert, wenn Sie doch einmal etwas tun oder lassen, von dem Sie wissen, dass Sie es besser anders gehandhabt hätten? Versinken Sie in Schuldgefühlen? Wenn dies so ist, haben Sie sicher schon gemerkt, dass Ihnen solche Schuldgefühle absolut nicht weiterhelfen. Denn sie machen weder das Geschehene ungeschehen, noch können sie als Widergutmachung dienen. Meistens bringen Sie solche Vorhaltungen und Gewissensbisse auch keiner zufriedenstellenden Lösung näher. Ganz zu schweigen davon, dass sie verhindern können, dass Sie das nächste Mal nicht erneut absolut genauso handeln werden. Übernehmen Sie lieber Verantwortung für Ihr Handeln.
Was sind Schuldgefühle?
Ein Schuldgefühl hat seine Ursache darin, dass Sie eine eigene Handlung im Nachhinein als falsch bewerten und sich aus diesem Grunde schlecht fühlen. Sie machen sich selbst Vorwürfe und verurteilen sich menschlich für Ihr Handeln. Doch solche Vorwürfe bewirken, dass Sie sich schlecht fühlen. Aber woher kommt die Information, die besagt, dass Ihr Handeln falsch war? Aus erlernten Normen und Regeln. Die meisten davon übernehmen Sie unhinterfragt aus Ihrer Kindheit in Ihr Unterbewusstsein, ohne sie jemals wieder zu hinterfragen. Ganz gleich, ob Sie inzwischen Generaldirektor, Astronaut oder Regierungspräsident geworden sind, könnte es also passieren, dass Sie ein Weihnachtsplätzchen aus der Dose stibitzen und sich im Anschluss schuldig fühlen. Ganz so, als wären Sie noch der vorwitzige Vierjährige, der Sie einst einmal waren.
Schuldgefühle machen uns manipulierbar
Schuldgefühle machen Sie anfällig für die Manipulationen anderer. Denn fühlen Sie sich schlecht, suchen Sie nach einer Möglichkeit, das Geschehene oder auch Ungeschehene wiedergutzumachen. Der Manipulator lässt Ihnen dabei aber keine Wahl und entscheidet, wie er diese Situation für sich nutzbar macht. Eine sehr gängige Praxis, im Alltag, in der Werbung, der Erziehung und sogar in vielen Beziehungen ist sie nur allzu häufig anzutreffen. Dies führt meist dazu, dass Ihnen nicht nur die „wunderbarsten“ Formen der Wiedergutmachung offeriert werden, auch die Schuldgefühle selbst werden gerne frei Haus geliefert.
Entkommen Sie der Schuldgefühle-Falle
Da hilft nur eine wirklich gute Strategie. Das Wichtigste ist dabei zunächst, dass Sie alle Ihre Werte und Regeln hinterfragen und daraufhin überprüfen, ob sie auch weiterhin Gültigkeit besitzen. Ist dies nicht der Fall, ändern Sie sie.
Ein zweiter Schritt heraus aus der Falle ist es, im Fall einer Fehlhandlung Reue zu empfinden und dieser auch Ausdruck zu verleihen. Doch viel wichtiger ist es, dass Sie Ihre Konsequenzen aus der Situation ziehen. Machen Sie sich einen Plan, wie Sie es in Zukunft verhindern können, den gleichen Fehler wieder zu begehen.
Ein ganz wichtiger weiterer Schritt ist, sich selbst zu verzeihen. Ja, richtig gelesen: Verzeihen Sie sich Ihren Fehler. Sollte Ihnen dies schwer fallen, so suchen Sie sich ein Verhalten, das Sie als Sühne tun können.
Damit Sie sich schnell wieder besser und stärker fühlen, sollten Sie im Anschluss an all das denken, was Sie in Ihrem Leben schon gutes und schönes erreicht haben. So schieben Sie ungewollter Manipulation schnell den Riegel vor.