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Schwächen können Stärken sein – es kommt nur auf die Sichtweise an

Schwächen können Stärken sein – es kommt nur auf die Sichtweise an

Allzu häufig sehen wir nur unsere Schwächen: Wir meinen, dass wir dieses und jenes nicht gut können und dass wir dieses und jenes dringend an uns selber ändern müssten. Dabei erkennen wir häufig eines nicht: Dass auch Schwächen Stärken sein können!

Schwächen können Stärken sein – tatsächlich?

Die Antwort darauf ist ein klares „Ja“! Es kommt in den meisten Fällen nämlich darauf an, wo (in welchem Bereich) Sie eine Stärke oder Schwäche einsetzen und aus welchem Blickwinkel Sie diese betrachten.

Lassen Sie mich Ihnen ein Beispiel geben: Jemand ist bekannt für seine übergenaue, ja fast schon pedantische Art, was immer wieder dazu führt, dass Deadlines nicht eingehalten werden. Doch würde dieser Mensch beispielsweise in der Buchhaltung, oder an einer anderen Stelle eingesetzt werden, in der Genauigkeit und Akribie gefragt sind, wäre diese Schwäche eine deutliche Stärke!

Und solche Beispiele lassen sich nicht nur im Berufsleben finden – auch im Privatleben können sie angewendet werden. Beispielsweise gibt es ja die Hochsensibilität. Diese wird – auch von vielen hochsensiblen Personen selber – als Schwäche angesehen, weil man aufgrund dieser Konstitution sehr sensitiv und empathisch ist. Doch kann sich diese Sensitivität und Empathie als wahre Stärke erweisen – sofern die*derjenige gelernt hat, auf ihre*seine Bedürfnisse zu achten und auch auf sie einzugehen. Denn vor allem im Umgang mit anderen Hochsensiblen oder im Umgang mit krisengebeutelten Personen, wachsen Hochsensible häufig über sich hinaus, in dem sie dem Gesprächspartner genau das richtige Maß an Mitgefühl und Verständnis vermitteln.

Ist keine Schwäche zu haben eine Lösung?

Außerdem – wer sagt denn, dass man gar keine Schwächen haben soll oder darf? Hätten wir alle nur Stärken und überhaupt keine Schwächen, so gäbe es keine Entwicklung mehr. Nur noch Stillstand. Eine Schwäche erlaubt uns jedoch eine Weiterentwicklung in einen bestimmten Bereich hinein. Und wer weiß? Vielleicht entdecken wir, dass gerade in diesem unsere größte Stärke verborgen lag. Die wir ohne diese Schwäche niemals entdeckt hätten!

Deswegen können sich Schwächen sogar als Chancen entpuppen. Nicht nur, weil wir etwas Neues lernen dürfen, wir haben sogar darüber hinaus die Möglichkeit, weitere Stärken unsererseits zu finden! Und vielleicht entdecken wir dadurch eine neue Leidenschaft oder finden sogar unser Lebensziel oder unsere Berufung.

Schwächen können Stärken sein – Sie müssen nur zu sich stehen!

Aber auch wenn das nicht der Fall sein sollte: Müssen wir denn immer alles können oder schlimmer noch: gut können? Warum können wir nicht geradeheraus zugeben, dass wir in einem Bereich nicht gut sind? Was ist so schlimm daran? Fühlen wir uns minderwertig, weil wir eine Schwäche gezeigt haben? Ist es uns peinlich auf einem Gebiet nicht gut (genug) zu sein? Haben wir Angst für diesen Mangel, diese Schwäche verlacht oder verspottet zu werden?

Stellen Sie sich einmal vor, letzteres würde Ihnen tatsächlich passieren: Sie sind ehrlich gewesen und haben zugegeben, sich in einem Gebiet nicht auszukennen oder eine Tätigkeit überhaupt nicht zu können – und Ihr Gegenüber lacht Sie dafür aus. Auch wenn Sie sich nun unbehaglich fühlen sollten, überlegen Sie einmal weiter: Ist es nicht eher so, dass der*diejenige, der*die Sie verspottet und auslacht, viel mehr über sich selbst aussagt als über Sie? Vielleicht ist der*diejenige auch einfach nur froh, dass Sie seine*ihre Schwäche nicht entdeckt haben, weil er*sie nämlich ebenfalls welche hat, und nicht, wie er*sie Sie durch sein Verspotten oder Gelächter glauben machen will, gar keine!

Daher: Stehen Sie zu Ihren Schwächen und versuchen Sie nicht, diese zu verbergen oder zu kaschieren. Meist kommt es doch heraus. Und wer weiß, welche Chancen und Möglichkeiten Ihnen in der Zwischenzeit, in der Sie mit dem verzweifelten Bemühen, diese Schwächen zu verbergen, beschäftigt sind entgehen! Nehmen Sie einfach die Gegebenheiten so an, wie sie sind und sich gerade darstellen. Mehr über das Annehmen, was ist, können Sie in einem meiner früheren Blogbeiträge nachlesen: Leicht gesagt und doch so schwierig: Über das Annehmen, was ist.

Damit wünsche ich Ihnen eine schöne Woche,
Ihre Silvia Duske

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