Haben Sie heute schon genikst? Wie, Sie wissen nicht, was das ist? Niksen ist ein neuer Trend – denn Hygge war gestern – und bezeichnet die Kunst des Nichtstuns. Also einfach mal abschalten und eine Pause von den alltäglichen ToDos einlegen. Bewusstes Nichtstun hat nämlich nichts mit Faulheit zu tun, sondern ist im Gegenteil sogar wichtig und gesund!
Warum Ausruhen so wichtig ist
Kennen Sie das auch? Sie unternehmen einen kurzen Spaziergang und auf einmal kommt Ihnen eine Idee für ein neues Projekt? Oder Sie genießen gerade Ihren Morgenkaffee als Ihnen auf einmal eine Idee für ein Problem, das Ihnen auf der Arbeit begegnet ist, einfällt?
Das Leben zeigt uns schon lange, was kürzlich in Studien bestätigt worden ist: Kreativität findet nur in den allerwenigsten Fällen am Arbeitsplatz statt, sondern eher in Zeiten, in denen wir auf Leerlauf geschaltet haben. Die scheinbar unproduktivsten Zeiten sind also genaugenommen die produktivsten! Auch unsere Muskeln wachsen schließlich in den Regenerationsphasen und nicht – wie von den meisten immer noch fälschlicherweise angenommen – während des Trainings.
Doch warum ist das so?
Bewusstes Nichtstun wird sogar von der Forschung unterstützt!
Forscher gehen unter anderem davon aus, dass Geistesblitze durch verschiedene chemische Botenstoffe ausgelöst werden. Und die Ausschüttung dieser ist scheinbar anhängig von unserer Gefühlslage und unserer Umgebung. Vor allem wenn wir entspannt sind und uns wohlfühlen, werden viele dieser Botenstoffe ausgeschüttet. Und das führt dann dazu, dass uns scheinbar die Lösung zu Problemen „wie Schuppen von den Augen“ fällt.
Laut dem Forscher Markus Braichle gibt es in unserem Gehirn außerdem ein sogenanntes „default mode network“, welches gerade dann aktiv ist, wenn wir es nicht sind. Dieses „default mode network“ stimuliert unter anderem auch die Kreativität – jedoch nur dann, sobald und solange wir nichts tun. Die beiden Forscherinnen Mareike Wieth und Rose Zacks kommen sogar zu dem Schluss, dass selbst in Zeiten, in denen wir müde und unfokussiert sind, wir immer noch kreativer sind, als in unseren wachen, aktiven Phasen!
Legen auch Sie Phasen des bewussten Nichtstuns ein
Wer also hin und wieder am Tag nikst, hat nachweislich mehr Energie, ist kreativer und ausgeglichener. So weit so gut. Das hört sich nicht so schwierig an – öfters mal am Tag eine Pause einzulegen. Doch wenn Sie es ausprobieren, werden Sie relativ schnell merken, dass es gar nicht so einfach ist.
Denn mittlerweile sind die meisten von uns es einfach gewohnt ständig produktiv zu sein: Da will noch ein Artikel geschrieben oder ein Kunde zurückgerufen werden und die ToDo-Liste für den heutigen Tag ist noch nicht mal zur Hälfte abgearbeitet. Deswegen kann man doch nicht einfach so eine Pause einlegen!
Doch man kann! Gerade dann sollten Sie eine Pause einlegen und etwas niksen, wenn Sie meinen, überhaupt keine Zeit dazu zu haben. Denn dann haben Sie es bitter nötig, Ihrem Gehirn eine kurze Auszeit zu gönnen.
In diesem Blogartikel gibt es Tipps, wie Sie Niksen gekonnt in Ihren Alltag integrieren können:
Bis dahin und noch eine schöne Woche mit vielen niksigen Pausen wünscht Ihnen,
Ihre Silvia Duske
Literatur:
Markham, A. (2015): To Get More Creative, Become Less Productive. Harward Business Review: https://hbr.org/2015/11/to-get-more-creative-become-less-productive
Raichle, M.E. (2000): A default mode of brain function. PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America: https://www.pnas.org/content/pnas/98/2/676.full.pdf
Wieth, M.B. und Zacks, R.T. (2011): Time of day effects on problem solving: When the non-optimal is optimal. THINKING & REASONING, 2011, 17 (4), 387–401: https://creativiteach.files.wordpress.com/2013/12/weithzacks.pdf
