Um Ihren Träumen, Wünschen und Zielen im Leben näherzukommen bietet sich die Erstellung einer Zielcollage an. Diese wird auch Vision Board genannt. Doch was macht sie so effektiv?
Was ist eigentlich eine Zielcollage?
Bei einer Zielcollage handelt es sich um eine Sammlung von Bildern (aus Magazinen, dem Internet oder auch selbst fotografierten oder selbst gemalten), Texten (Zitate, Wörter, motivierende Sätze etc.), Stoffen oder auch Naturmaterialien, die auf ein großes Blatt Papier ansprechend arrangiert und anschließend darauf befestigt werden. Außerdem ist es in Zeiten des Internets möglich, solch ein Vision Board auch online mittels eines speziellen Programmes zu erstellen.
Das Ergebnis ist jedoch immer dasselbe: Auf der Zielcollage werden die eigenen Träume, Wünsche und Ziele dargestellt, um diese visuell jederzeit vor Augen zu haben.
Und was soll das bewirken?
Klar, um seine Träume, Wünsche und Ziele zu verwirklichen ist natürlich das eigene Handeln erforderlich.
Nichtsdestotrotz kann eine Zielcollage das geeignete Mittel sein, um überhaupt erstmal ins Handeln zu kommen. Denn wann fangen wir an zu handeln? Genau: Wenn wir von etwas berührt sind, also durch Emotionen dazu getrieben werden.
Außerdem hilft Ihnen so ein Vision Board dabei, sich erstmal über Ihre Träume, Wünsche und Ziele klar zu werden. Dann können diese – dadurch, dass man sie visualisiert – genau ausgestaltet und beschrieben werden. Auch zur besseren Strukturierung und damit Organisation und Koordination der nächsten Schritte ist eine Zielcollage hilfreich. Und natürlich dient sie auch ganz klar der Motivation, weil Sie die Collage ständig vor Augen haben und Sie sich diese auch am besten täglich ansehen. Wodurch dann wieder Ihre Emotionen getriggert werden und Sie weiter in Ihrem Handeln fortschreiten können.
Vision Board: Für welche Ziele ist so eine Collage geeignet?
Diese Frage ist ganz leicht zu beantworten: Für alle!
Ja, das ist tatsächlich so! Egal ob Sie davon träumen, sich beruflich zu verändern (sich zum Beispiel Selbstständig zu machen), Sie sich mehr um Ihre Gesundheit kümmern oder in Ihrer Freizeit mehr das tun möchten, was Ihnen wirklich Spaß macht. All das kann auf einer Zielcollage visualisiert werden.
Dabei kommt es auch nicht darauf an, ob Ihre Träume, Wünsche und Ziele nun eher kurzfristiger Art sind, wie zum Beispiel der nächste Urlaub, oder eher auf langfristige Sicht ausgelegt, wie beispielsweise eine grundlegende berufliche Veränderung oder sogar ein sich Selbstständig machen.
Die Zielcollage hilft Ihnen grundsätzlich, sich darüber klar zu werden, was Sie wollen und wie Sie es wollen. Außerdem können Sie darauf die wesentliche Schritte und Meilensteine festhalten mit denen das Ziel erreicht werden kann. Und wenn Sie aktiv mit dem Vision Board arbeiten, also es sich mindestens einmal täglich anschauen, um Ihre Emotionen hervorzuholen und damit ins Handeln zu kommen, und auch bereits erfolgreich abgearbeitete ToDos und Meilensteine kenntlich machen, dann steigert es ganz enorm Ihre Motivation, dran zu bleiben und aktiv Ihr Leben zu gestalten. Und das eigene Leben gestalten heißt, Verantwortung zu übernehmen.
Das Gestalten einer Zielcollage
Eine Zielcollage beziehungsweise ein Vision Board zu erstellen ist gar nicht so schwer. Mit diesen vier Schritten klappt es:
Schritt 1 zur Erstellung einer Zielcollage: Definieren Sie Ihre Ziele und Visionen
Der erste Schritt bei der Erstellung einer Zielcollage ist natürlich das Brainstorming: Welche Träume, Wünsche und Ziele haben Sie? Denken Sie dabei auch nicht nur in den Sparten Beruf und Privates, sondern versuchen Sie, tatsächlich alle Lebensbereiche zu berücksichtigen, zum Beispiel wie folgt:
- Beruf und Karriere
- Liebe und Partnerschaft
- Familie und Freunde
- Wohnen
- Gesundheit
- Finanzen
- Freizeit und Hobbies
- Spiritualität und Religion
Zur Definierung Ihrer Ziele empfehle ich Ihnen die SMART-Methode. Was das genau ist, können Sie auf dieser Seite der „karrierebibel“ nachlesen: https://karrierebibel.de/smart-methode/.
Damit die Zielcollage nicht zu unübersichtliche wird, können Sie durchaus auch mehrere erstellen und diese thematisch gliedern. Beispielsweise können Sie ein gemeinsames Vision Board für die Bereiche Beruf und Kariere und Finanzen gestalten und ein anderes für die Bereiche Liebe und Partnerschaft und Familie und Freunde.
Natürlich ist es auch möglich, dass Sie sich erstmal nur einen Bereich vornehmen – zum Beispiel denjenigen, der für Sie zurzeit am Wichtigsten oder am Dringendsten ist oder denjenigen, bei dem Sie sofort wissen, welches Ihre Wünsche und Ziele sind.
Dennoch sollen Sie im letztgenannten Fall die anderen Bereiche nicht vernachlässigen, sondern diese weiterhin nach und nach bearbeiten. Denn nur alle Bereiche zusammengenommen, bedingen ein gutes und ausgefülltes Leben.
Schritt 2: Visualisieren Sie Ihre Ziele und Visionen
Nachdem Sie nun Ihre Träume, Wünsche und Ziele zusammengetragen haben, beginnen Sie damit, sich diese genau vorzustellen und auszumalen. Wie soll Ihr zukünftiges Leben in diesem Bereich aussehen? Wenn Sie beispielsweise daran denken, in eine andere und größere Wohnung oder in ein Haus zu ziehen, überlegen Sie genau, wie diese Wohnung oder das Haus aussehen sollen: Möchten Sie zum Beispiel eine Badewanne im Badezimmer haben oder reicht Ihnen eine Dusche? Wie viele Zimmer soll die neue Wohnung beziehungsweise das Haus haben? Soll auch ein Balkon oder eine Terrasse dabei sein; gegebenenfalls vielleicht sogar ein Garten? Wenn ja, wie groß soll dieser sein?
Je genauer Sie sich Ihr Ziel vorstellen, desto besser. Weil dadurch der Weg hin zu diesem Ziel einfacher wird.
Nachdem Sie nun also wissen, wie Ihr Wunsch und Ihr Ziel aussehen sollen, gehen Sie auf die Suche nach den passenden Motiven, die Sie auf Ihre Zielcollage aufbringen wollen. Suchen Sie sich dazu beispielsweise passende Bilder aus dem Internet heraus. Oder – im Falle der Wohnung – zeichnen Sie den von Ihnen gewünschten Grundriss. Falls auch ein Garten bei der Wohnung oder dem Haus sein soll, suchen Sie auch hier die passenden Bilder heraus, die diesen so genau wie möglich repräsentieren. Oder Sie gestalten Ihren Traumgarten mit Naturmaterialien: Ein Blatt für einen Baum, eine Blüte für das Blumenbeet und so weiter. Ihrer Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
Und natürlich können Sie ebenfalls mit Zitaten und weiteren Sachen arbeiten. Auch hier sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Schritt 3: Gestalten Sie Ihr Vision Board
Nachdem Sie nun sämtliche Bilder, Texte, Stoffe, Naturmaterialien etc. für Ihre Zielcollage zusammengetragen haben, besorgen Sie sich ein großes Blatt Papier: am besten DIN A 3 oder DIN A 2. Darauf legen Sie zunächst Ihre Materialien, also die Bilder, Texte und andere Sachen, die Ihre Wünsche und Ziele repräsentieren, so hin, wie es für Sie am stimmigsten erscheint. Kleben Sie diese jedoch noch nicht fest!
Ist Ihr Ziel beispielsweise ein Haus mit Garten, dann legen Sie zum Beispiel das Bild Ihres Traumhauses in die Mitte und gruppieren um dieses Bild herum die jeweiligen Zimmer als Bild oder Zeichnung, so wie sie aussehen sollen. Auch der Grundriss Ihres Traumhauses kann auf dem Vision Board seinen Platz finden. Und natürlich sollte auch Ihre genaue Vorstellung des Gartens auf die Zielcollage kommen.
Ist Ihr Ziel beispielsweise ein anderer Job können Sie auch für diesen passende Bilder auf das Blatt Papier legen und zudem unter Umständen auch eine Jobbeschreibung. Wenn es keine passende gibt beziehungsweise Sie keine passende finden, schreiben Sie doch einfach selber eine. Damit stellen Sie beispielsweise sicher, dass sämtliche Aspekte, die Ihr neuer Job enthalten sollte, auch Erwähnung finden und Sie diese ebenfalls nicht vergessen.
Darüber hinaus können Sie auf dem Vision Board auch die erforderlichen Schritte festhalten, um diesen Job zu finden: Beispielsweise können Sie Bilder von den entsprechenden Suchmaschinen als ersten Schritt auf das Papier bringen, als nächsten Schritt können Sie sich durch einen Lebenslauf daran erinnern, diesen zu erstellen oder einen entsprechenden Kurs zu besuchen, um sich grundsätzlich bezüglich Bewerbungen auf den neuesten Stand zu bringen. Vielleicht gehört auch ein Einkaufstripp für einen entsprechenden Business Suit auf Ihre Zielcollage. Anhand dieser Schritte können Sie dann, wenn es quasi ernst wird, Ihre Handlungen überprüfen und auch bereits erfolgreich durchlaufene Schritte abhaken oder anders kenntlich machen. Das wird Ihre Motivation in der „heißen Phase“ zusätzlich beflügeln.
Nachdem Sie sämtliche Sachen auf das Blatt Papier gebracht haben, lassen Sie die Collage mindestens einen Tag ruhen und schauen Sie sich sie erst dann wieder an. Wenn weiterhin alles stimmig ist, können Sie nun darangehen, alle Materialien auf dem Papier zu befestigen.
Wenn die Zielcollage für Sie noch nicht stimmig ist, dann ordnen Sie die einzelnen Materialien um und lassen Sie das Vision Board erneut mindestens einen Tag liegen. Sortieren Sie so lange um, bis es wirklich stimmig für Sie ist. Erst dann kleben Sie die Materialien auf dem Papier fest.
Schritt 4: Finden Sie einen geeigneten Ort für Ihre Collage
Je öfter Sie sich mit Ihrer Zielcollage beschäftigen, desto besser. Mit „beschäftigen“ meine ich, dass Sie sich das Vision Board mindestens einmal am Tag anschauen, um sich in Erinnerung zu rufen, wo Sie hinmöchten. Und wenn Sie Meilensteine oder ToDos auf der Zielcollage festgehalten haben, dass Sie sich vergegenwärtigen, wo Sie zurzeit konkret stehen und unter Umständen bereits erreichte Meilensteine beziehungsweise bereits bearbeitet ToDos kenntlich machen.
Daher sollten Sie Ihre Zielcollage dort positionieren, wo Sie Ihnen sofort ins Auge fällt. Denn je öfter Ihr Blick im Alltag darauf fällt, desto mehr werden Sie an Ihre Ziele, Träume und Wünsche erinnert und wie weit Sie in der Verwirklichung dieser sind. Schauen Sie also einmal, wo Sie sich in Ihrer Wohnung am häufigsten aufhalten und stellen oder hängen dort Ihr Vision Board auf.
Spüren Sie dabei auch in sich hinein, in welcher Form Sie die Zielcollage in Ihrer Wohnung positionieren wollen: Ist es für Sie in Ordnung, diese „nur“ in Papierform an den von Ihnen gewünschten Platz zu legen, zu stellen oder zu hängen? Oder möchten Sie das Vision Board vielleicht eher auf einen bespannten Keilrahmen befestigen oder es gar einrahmen? Bei Letzteren denken Sie daran, dass Sie die Collage immer aus dem Rahmen herausholen müssen, um zum Beispiel Meilensteine beziehungsweise bereits bearbeitet ToDos kenntlich zu machen.
Ein Tipp für all diejenigen, die am Computer arbeiten: Fotografieren Sie die fertige Zielcollage und speichern Sie das so digitalisierte Vision Board als Hintergrundbild auf Ihrem Rechner und gegebenenfalls auch auf Ihrem Handy ab. So haben Sie es auch während der Arbeit vor Augen und können sich dazu – auch unbewusst – Ihre Gedanken machen.
Sie sehen: Die Erstellung einer Zielcollage ist gar nicht so schwer, bedarf aber natürlich einiger Überlegungen und auch einiges an Zeit. Aber es lohnt sich!
Von daher: Wann fangen Sie an, Ihr Vision Board zu gestalten?
Ihre Silvia Duske