Fünf Burnout-Probleme, die sich in Luft auflösen, wenn Sie Ihr Leben vereinfachen
Haben Sie auch manchmal dieses Gefühl? Diesen Wunsch, einfach mal nur leben zu können? Ohne sich krumm zu machen, um den vielen Verpflichtungen nachzukommen? Ohne immer zu müssen? Ohne ewig wieder und wieder gelangweilt von einer Sache zur anderen zu hetzen?
Überfluss schafft Überdruss
In keiner Zeit vor uns gab es derart viele Möglichkeiten und vor allem Dinge wie in unserer. Menschen schuften wie Ameisen, um weltweit ständig mehr Dinge zu produzieren. Dinge des täglichen Bedarfs, Reichtümer, Dinge, die wichtig sind, und viele, die eigentlich gar niemand braucht.
Der durchschnittliche Deutsche verwendet laut „Wirtschaftswoche“, alleine für das Wohnen monatlich ein Drittel seines Einkommens. Das beinhaltet die Kaltmiete genauso wie die Energiekosten, Einrichtungsgegenstände, Deko und so weiter. Das bedeutet, dass Max Mustermann jeden Monat alleine 54 Stunden für seine Wohnsituation arbeitet. Lieschen Musterfrau übrigens auch.
Auch die Medien mit Telefonie, Internet und Radio/TV schlagen von Jahr zu Jahr mehr zu Buche. Nach einer Studie, die das Institut für Managementkompetenz im Jahr 2007 veröffentlicht hat, gaben Deutsche im Schnitt 13,21€ für Radio und TV, 16,31€ für Internet und noch einmal ca. 17.-€ für den Telefonanschluss aus. Allerdings reichte dabei allein die Spanne für Radio und TV von 0 bis erstaunliche 360 € monatlich. Dass dies in Zeiten von Onlinegames, Smartphone und Co. so nicht bleiben konnte, war klar. Auch wenn Flatrates und Kombitarife locken, haben sich die Kosten allgemein deutlich erhöht.
Zum einen, weil die Möglichkeiten und damit der Verbrauch heute deutlich höher ist, als zu Beginn des Jahrtausends und vor allem, weil zusätzliche Märkte geschaffen wurden. So geben Online-Gamer für Medien monatlich im Schnitt 33,05 € aus, Printabos schlagen mit 24,17 Euro zu Buche und Musik-Streaming und -Downloads zwischen 7 und 9 €. Doch bei elektronischem Schnickschnack hört die Geschichte ja noch lange nicht auf.
Da stellt sich doch die alles entscheidende Frage:
Kann ein Verzicht auf Konsum dabei helfen, Burnout-Probleme zu lösen? Ja, er kann. Schauen wir uns dabei die typischsten einmal an.
Arbeitsbelastung
Alles will bezahlt werden, jedes einzelne Stück Ware. Der Euro ist unsere offizielle Währung, doch die einzige Währung, auf die alles am Ende hinausläuft, ist Ihre Lebenszeit. So sollten Sie sich überlegen: Wie viel Ihrer Lebenszeit möchten Sie für Dinge investieren?
Bedenken Sie bewusst und weise: Denn in immer kürzerer Zeit immer mehr Leistung erbringen zu müssen, belastet Ihre seelische und körperliche Gesundheit. Schaffen Sie es, Ihre Ausgaben zu reduzieren und mehr sparen zu können, ist es Ihnen möglich, über andere Arbeits- und Arbeitszeitmodelle nachdenken zu können. Eine Chance, aus dem Hamsterrad zu entkommen.
Geldprobleme
Konsumverzicht kann erheblich dabei helfen, Geldprobleme in den Griff zu bekommen. Der allgemein bekannte Rat bei Geldproblemen und Schulden ist: Geben Sie weniger Geld aus, als Sie einnehmen.
Konsumieren Sie achtsam. Machen Sie hierzu eine Aufstellung aller Ihrer Kosten, seien sie fix, spontan oder alltäglich. Welche dieser Posten könnte gestrichen werden, ohne Ihre Lebensqualität einzuschränken? Welche Ihrer Ausgaben hat sich inzwischen eher als Belastung herausgestellt, weil Sie sie mehr unter Druck setzt, als sie Ihnen hilft? Ein Medienabo, das sich schneller erneuert, als Sie es konsumieren können? Deko- und Haushaltsartikel, die Sie nur ständig putzen müssen? Kleidung, die schon wieder Ihren Schrank sprengt oder im Müllsack landet?
Zeitprobleme
Es heißt, dass Max Mustermann vor 100 Jahren 1.000 Dinge sein Eigen nannte. Heute sollten wir wohl eher von 10.000 ausgehen. Was hat Zeitmangel damit zu tun? Ganz klar: Die Dinge wollen erwirtschaftet, ausgewählt, gekauft, erhalten, gepflegt, organisiert, benutzt und wer weiß was noch alles werden.
Verzichten Sie auf Dinge, gewinnen Sie Zeit. Eine einfache Formel. Zeit, die Sie mit Ihren Lieben verbringen können und mit Erlebnissen, die Sie bereichern.
Platzprobleme
Wer Dinge um sich schart, braucht Platz. Laut Bundesumweltamt hat alleine in den Jahren von 2000 bis 2014 die durchschnittliche Wohnfläche pro Person in bundesdeutschen Haushalten um knapp 18% zugenommen. Doch Wohnraum ist teuer. Er muss angemietet oder gebaut werden, er muss mit Energie versorgt, versichert, versteuert und so weiter werden.
Ist da weniger nicht mehr? Lösen Sie einen Großteil Ihrer Platzprobleme, indem Sie sich umschauen, welche Schätze Sie eigentlich gar nicht wirklich benötigen. Als Faustregel gilt: Was Sie die letzten 24 Monate nicht benutzt haben, kann weg. Keine Angst, viele Dinge werden Sie nicht einfach nur wegwerfen müssen. Es gibt Tauschbörsen, Plattformen, auf denen sich gebrauchte Dinge verkaufen lassen, und die Möglichkeit, die Dinge zu spenden oder zu verschenken.
Im besten Fall können Sie vielleicht sogar in eine kleinere Wohnung umziehen oder eine andere Wohnform wählen, so kommt zum gesparten Geld auch noch ein Mehr an Lebenszeit und Lebensqualität hinzu.
Umweltverschmutzung und Perspektivlosigkeit
Die Herstellung, der Vertrieb und nicht zuletzt das Recycling, der enorm großen Menge an Gütern lässt unsere Umwelt leiden. Ein immenser Rohstoff- und Energieverbrauch sowie Umweltzerstörung sind die Folgen. Der ökologische Fußabdruck, den jeder Deutsche hinterlässt, liegt bei beschämenden 11t CO2-Äquivalenten, wobei nur etwa 2,5 Tonnen umweltverträglich wären. Vereinfachen Sie Ihren Lebensstil und ziehen Sie sich aus dem Konsumzwang heraus, können Sie einiges dafür tun, dass auch Ihre Nachkommen noch die Schönheiten dieser Schöpfung genießen können.
