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Identität und Arbeitsleben

Den Job zu verlieren, kann sich anfühlen, als wenn Sie Ihre Identität verlieren würden. Schlimm, dass ein solcher Verlust der Identität auch zu schwerwiegenden Problemen wie Ängsten, Aggressionen und Depressionen führen kann.

Es kann jedoch auch passieren, dass Sie das Gefühl haben, dass Sie Ihre Arbeitsidentität verlieren würden, obwohl Sie Ihren Job gar nicht verloren haben. Zum Beispiel dann, wenn Sie ein bestimmtes Bild von sich als Angestellter haben, andere Sie jedoch komplett anders wahrnehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich bei den anderen, um Kollegen oder Vorgesetzte handelt. Meist erfahren Sie von der Diskrepanz zwischen Ihrem Bild von sich und dem der Anderen nicht durch eine verbale Rückmeldung, sondern erkennen sie daran, dass Sie von Ihren Kollegen nicht so behandelt werden, wie es Ihren Erwartungen entspricht. Solche Reaktionen können dazu führen, dass Sie sich und Ihre Rolle komplett in Frage stellen (müssen), wodurch sie in erheblichen Stress geraten können.

Das liegt nicht nur an Ihnen

Wenn Sie auf einmal eine solche Diskrepanz in den Rückmeldungen erfahren, die Andere Ihnen geben, heißt das noch lange nicht, dass diese Resonanz durch etwas ausgelöst wurde, das Sie getan haben. In schlechten wirtschaftlichen Zeiten kann zum Beispiel eine betriebliche Fusionierung oder eine starke Stellenstreichung dazu führen, dass sich plötzlich das Verhalten von Mitarbeitern deutlich verändert.

So bringen solche wirtschaftlichen Zusammenschlüsse auch häufig Wechsel in den Chefetagen mit sich. Doch andere Vorgesetzte erwarten andere Arbeitsabläufe und Arbeitsweisen. Das kann dann dazu führen, dass Ihre Arbeitsmethodik plötzlich nicht mehr angemessen ist. Der neue Chef denkt, dass Sie in Ihrer Position auf eine bestimmte Art und Weise zu handeln hätten. Entsprechen Sie diesen Erwartungen nicht, können die Reaktionen und Folgen sehr beängstigend ausfallen.

Lassen Sie mich ein Beispiel aufzeigen.

Horst, 57, empfindet sich als die geborene Führungskraft. Sein Job ist sein Leben. Sein neuer Boss kritisiert ihn jedoch ständig und am Ende genehmigt er ihm nicht einmal mehr seine Reiseanträge. Das signalisiert Horst jedoch wiederum, dass er gar nicht der leitende Angestellte ist, für den er sich selbst hielt.

Logischerweise bewirkt solch ein Verhalten des Vorgesetzten, dass Horst in seiner Position ausgebremst wird und nicht die Funktionen erfüllen kann, die in seiner Stellung von ihm erwartet werden. Das wäre genauso, als würde man einem Schweißer verbieten, mit offenen Flammen zu arbeiten. Wie kann er sich denn da noch als Schweißer fühlen?

Als dann noch ein Mitarbeiter vor versammelter Mannschaft seine Anweisungen missachtet, bricht für Horst eine Welt zusammen. Er fühlt sich miserabel, so als wäre er ein absoluter Niemand. Er fühlt sich, als hätte man ihn öffentlich gefoltert, und ist total am Ende.

So beginnt seine Identität als Führungskraft einfach zu verschwinden. Sie werden es erraten: Am Ende verliert Horst seinen Job. Doch schon vorher taucht in seinem Gehirn immer wieder die gleiche Frage auf: „Wer bin ich?“

Es geht hier also um sehr viel mehr als darum, dass der Job vielleicht in Gefahr ist oder Sie Gefahr laufen, Ihr Gesicht zu verlieren. Vielmehr wirft Sie eine solche Diskrepanz in der Rückmeldung in eine wahre Sinnkrise, denn Ihre Identität wird komplett in Frage gestellt. Leider kann dies dann dazu führen, dass sich Ihr Selbstbild dann den Vorstellungen der anderen Menschen anpasst. Doch solche Anpassungen sind mit sehr viel Stress verbunden.

Was Sie tun können:

1. Finden Sie ein Umfeld, in dem Sie das Feedback erhalten, das mit Ihrer Identität übereinstimmt. Vielleicht müssen Sie hierfür einen neuen Arbeitgeber finden. Lassen Sie sich nicht entmutigen: es gibt die Menschen, für die Sie genau passen.

2. Lassen Sie sich nicht ausbremsen, sondern tun Sie weiter Ihren Job! Tun Sie alle Dinge, die ein Mensch in Ihrer Position tun sollte, auch wenn Sie aktuell nicht berufstätig sein sollten. Um sich wie eine Führungskraft zu fühlen, müssen Sie sich weiterhin wie eine verhalten.

3. Wenn Sie sich ansonsten mit Ihrem Vorgesetzten gut verstehen, fragen Sie doch einfach direkt, welche Erwartungen er an Ihre Position und an Sie selbst stellt. Findet sich ein Kompromiss, der es Ihnen erlaubt, sich weiterhin mit Ihrer Position zu identifizieren, ist es gut. Wenn nicht, wenden Sie Maßnahme 1 an.

Haben Sie auch schon einmal eine Diskrepanz in einem Feedback erlebt? Was haben Sie getan, um mit der Situation umzugehen? Ich würde mich über Ihre persönlichen Erfahrungen sehr freuen.
Danke im Voraus Ihre
Silvia Duske

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