Montagmorgen halb acht und der Stress beginnt.
Die Posteingänge müssen gecheckt und beantwortet werden, die Woche geplant und alles aufgearbeitet, was am Wochenende angefallen ist.
Für viele Menschen beginnt die Arbeitswoche so oder so ähnlich, und noch ehe sie sich versehen, stecken sie schon mitten drin im Stress, der bis Freitagabend kein Ende mehr nimmt.
Wussten Sie, dass ein Großteil dieses Stresses in Ihnen seinen Ursprung hat?
Halt, jetzt nur nicht verzweifeln, denn das ist eine wunderbare Nachricht.
Warum? Ganz einfach, weil das bedeutet, dass auch Sie die Kontrolle darüber erlangen können, ob Ihre Arbeit und Ihr Alltag für sie stressig werden oder nicht.
Negative Gefühle
Darüber, ob Sie das selbst auch hinbekommen, entscheidet in erster Linie ihre innere Einstellung. Denn Sie haben eine wunderbare Macht. Sie können entscheiden, mit welcher Art von Reaktion sie auf einen Reiz reagieren, der von außen auf Sie eintrifft. Solche Reize können vielfältig sein. Das volle E-Mail-Fach, der Chef, der schlecht gelaunt nach den Statistiken des letzten Monats fragt, der Partner, der erneut den Hochzeitstag vergessen hat, der Kollege, der eine schmutzige Tasse in den Schrank gestellt hat. Das Schlimme an vielen solcher Reize ist, dass sie in uns negative Gefühle und Handlungen auslösen können. Negativ im Sinne von uns schädigend. Meist sind diese Gefühle Angst und Ärger.
Aber Sie können lernen, solche negative Gefühle zu überwinden – auch wenn ein wenig Übung dazu notwendig ist.
Lassen Sie uns dazu ein Beispiel anschauen.
Sie lieben Ihre Arbeit und sind stolz darauf, nur 100% Leistung abzugeben. Wenn Sie etwas erledigen, dann immer zur vollsten Zufriedenheit. Über Ungenauigkeiten oder Details können vielleicht andere hinweg sehen, Sie nicht, denn dieses Detail macht Ihrer Meinung nach die 99,9% Ihrer Leistung zunichte. Dieser hohe Anspruch an Sie selbst bringt Sie jedoch immer bis an Ihre Leistungsgrenze. Mit der Zeit häufen sich die Gelegenheiten, in denen Sie gar nicht wissen, wie Sie die große Menge an immer mehr werdenden Aufgaben erledigen sollen. Stress entsteht.
Stress, den andere Menschen, die weniger 100%ig sind als Sie, so gar nicht kennen.
Das Pareto-Prinzip
Haben Sie schon einmal etwas von dem Pareto-Prinzip gehört?
Vilfredo Pareto, ein italienischer Ingenieur, Ökonom und Soziologe, fand heraus, dass sich viele Aufgaben im statistischen Mittel mit einem Einsatz von 20% erledigen lassen. Das heißt für Sie: mit einem Arbeitseinsatz von 20% können Sie 80% all Ihrer Probleme lösen. Das Pareto-Prinzip hat sogar noch eine sehr viel wichtigere Erkenntnis zu bieten: Denn für die restlichen 20% der Probleme benötigen Sie, rein statistisch betrachtet, 80% des gesamten Aufwandes.
Achtzig Prozent Arbeit, nur um die letzten zwanzig Prozent zu schaffen? Das klingt nicht nach einer ökonomischen Arbeitsleistung, oder was meinen Sie?
Sind Sie nicht auch überzeugt, dass Sie von heute an damit beginnen können, auch einmal alle Fünfe gerade sein zu lassen? Nehmen Sie sich doch einfach einmal vor, eine einzige Arbeit auch dann abzugeben, wenn sie noch nicht zu 100% Ihren Vorstellungen entspricht. So lange sie gut genug ist, um als Arbeitsergebnis zu dienen, ist das völlig ausreichend. Sie müssen ja nicht gleich vom einen Extrem ins andere fallen, das verlangt niemand von Ihnen.
Genießen Sie die Frucht Ihrer Leistung ausgiebig. Das gute Gefühl, in einer deutlich kürzeren, weniger stressigen Zeit mit einer Arbeit fertig geworden zu sein, die sie sonst gestresst und unter Druck gesetzt hätte. Belohnen Sie sich für Ihre Disziplin und Überwindung und dafür, dass Sie es geschafft haben, über Ihren eigenen Schatten zu springen.
