Urlaub – die schönste Zeit des Jahres! Tatsächlich? Für viele Menschen ist Urlaub mittlerweile auch Stress: Da müssen die Koffer gepackt werden, man muss rechtzeitig zum Flughafen oder Bahnhof kommen und dann am Ziel wird von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten gehetzt. Doch das muss nicht sein! In diesem Blogartikel gebe ich Ihnen 9 Tipps für einen entspannten Urlaub.
Ist im Urlaub sofort die Entspannung da?
Das glauben viele Menschen tatsächlich: Dass, sobald der letzte Arbeitstag hinter einem liegt, man sofort in den Entspannungsmodus schalten kann. Jedoch funktioniert das bei den allermeisten nicht. Denn „Entschleunigen kann man nicht beschleunigen“ sagen Stressforscher und führen weiter aus, dass selbst Urlaub ein Prozess ist, der seine Zeit braucht. Vergessen Sie also die Mähr, dass Abschalten auf Knopfdruck geht!
Außerdem dürfen Sie auch eines nicht vergessen: Die meisten Menschen haben eine Art Daueranspannung in sich, die dadurch zustande kommt, dass sie im Alltag häufig von einem Termin zum nächsten hetzen, ständig mit Deadlines, ToDos und schwierigen Situationen, wie beispielsweise einem unzufriedenen Kunden, zu tun haben und dementsprechend in vielen Fällen im Feierabend schon gar nicht mehr richtig abschalten können. Wie also soll das quasi auf Knopfdruck im Urlaub geschehen?
Dazu kommt, dass – vor allem, wenn Sie im Sommer, also in der Haupturlaubszeit, Ihren Urlaub nehmen – die Woche, wenn nicht sogar die Wochen vorher besonders stressig sind. Warum? Weil viele andere Kollegen ebenfalls Urlaub haben und deswegen Aufgaben umverteilt wurden, die jetzt zusätzlich von Ihnen bearbeitet werden müssen.
Doch mit ein wenig Achtsamkeit können Sie gegensteuern, weswegen ich Ihnen 9 Tipps für einen entspannten Urlaub zusammengestellt habe.
9 Tipps für einen entspannten Urlaub: Was Sie vor dem Urlaub tun sollten
Wie bereits im Kapitel oben geschrieben, funktionieren Entspannung und Abschalten nicht auf Knopfdruck. Daher starten meine Tipps für einen entspannten Urlaub bereits vor dem Urlaub!
Ja, Sie haben richtig gelesen: Auch wenn Sie noch keinen Urlaub haben, sollten Sie sich bereits einige Wochen vorher darüber Gedanken machen, wie der diesjährige Urlaub für Sie aussehen soll.
Kommunizieren hilft – selbst beim Planen des Urlaubs
Der größte Stressfaktor im Urlaub sind die unterschiedlichen Erwartungen. Die eine möchte viele verschiedene Museen besuchen während der andere eher die meiste Zeit am Strand und im Meer verbringen will. Da ist Streit schon vorprogrammiert.
Deswegen lautet mein erster Tipp für einen entspannten Urlaub: Reden Sie bereits zuhause darüber, welche Vorstellungen und Erwartungen Sie von dem Urlaub haben, was Sie unbedingt machen möchten und was eher nicht, was auf keinen Fall fehlen darf und so weiter. Wenn Sie merken, dass Sie und Ihr Partner oder Ihre Partnerin völlig unterschiedliche Vorstellung haben, versuchen Sie Kompromisse zu finden mit denen alle leben können. Und wenn es gar nicht anders gehen sollte, einigen Sie sich darauf, mal an einem (oder auch an mehreren Tagen) alleine unterwegs zu sein, damit jeder das tun kann, was er oder sie machen möchte und worauf er oder sie sich schon die ganze Zeit gefreut hat.
Doch warum sollten Sie dieses Gespräch schon zuhause führen? Ist im Urlaub nicht früh genug?
Meine Antwort darauf lautet: Nein, weil Sie dann bereits in Urlaubsstimmung sind und unter Umständen dieses Gespräch von sich wegschieben (um des lieben Friedens willen) und sich anschließend auf Sachen einlassen, zu denen Sie überhaupt keine Lust haben (ebenfalls um des lieben Friedens willen). Oder Sie suchen das Gespräch und der erste Urlaubsstreit wird vom Zaun gebrochen, mit dem Resultat, dass die eigentlich schönste Zeit des Jahres schon verdorben ist, kaum, dass sie angefangen hat.
Daher: Suchen Sie das Gespräch, bevor der Urlaub losgeht!
Eine gute Vorbereitung ist das A und O!
Ein weiterer meiner Tipps für einen entspannten Urlaub lautet: Bereiten Sie sich auf Ihren Urlaub vor.
Ja, Sie haben auch hier richtig gelesen! Genauso wie Sie sich auch auf der Arbeit für ein Meeting, ein Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten oder eine Präsentation, die Sie im Team halten, vorbereiten, sollten Sie das auch mit dem Urlaub handhaben.
Lesen Sie dazu beispielsweise einen Reiseführer – damit können sie übrigens auch Ihr Unterbewusstsein schon mal auf den bevorstehenden Urlaub einstimmen. Erkundigen Sie sich darüber hinaus nach Einreisebestimmungen, Regelungen bezüglich Fluggepäck, Besonderheiten des Landes, etc. Dadurch stellen Sie sicher, dass zum Beispiel am Flughafen alles glatt geht. Empfehlenswert ist es auch, sich eine Koffer-Pack-Liste anzulegen, damit Sie nichts Wichtiges vergessen, wie beispielsweise Mücken- und/oder Zeckenschutz, Medikamente etc. und dieses dann – meist teurer als hierzulande – vor Ort besorgen müssen. Schließlich können einem auch solche Kleinigkeiten den Urlaub vermiesen und Stress aufkommen lassen.
Stellen Sie bereits zuhause einen Urlaubsplan zusammen
Am ersten Urlaubstag zwei bis drei Sehenswürdigkeiten abklappern, anschließend ins berühmte Museum, abends im viel gerühmten Lokal Essen gehen. Am nächsten Tag ebenfalls wieder zwei bis drei Sehenswürdigkeiten abklappern, zwischendurch etwas essen, dann eine Stadtrundfahrt mitmachen, anschließend den Schnupperkurs Surfen besuchen und dann den Abend in der Bar mit ein bis zwei der speziellen Cocktails ausklingen lassen. Hört sich das nach dem Urlaub an, den Sie üblicherweise machen?
Damit sind Sie nicht alleine! Viele Menschen neigen dazu, sich die Urlaubstage mit Aktivitäten vollzustopfen, und wundern sich anschließend, warum Sie so gestresst sind. Doch auch im Urlaub gilt: Weniger ist mehr!
Natürlich wollen Sie – vor allem, wenn Sie in einem fremden und fernen Land sind – etwas vom Land sehen, in die Kultur eintauchen und die Menschen vor Ort kennenlernen. Und das können Sie ja auch. Allerdings nicht mit einem Marathon-Programm. Daher empfiehlt es sich, dass Sie sich bereits zuhause einen Plan zurechtlegen, wann Sie was machen wollen und diesen anschließend überprüfen, ob das, was Sie da geplant haben, auch realistisch machbar ist, ohne in Stress auszubrechen. Wenn Ihnen nämlich bereits beim erneuten Durchsehen des Urlaubsplans der Schweiß ausbricht, können sie sicher sein, dass Sie sich zu viel vorgenommen haben. Streichen Sie dann einige Punkte von der Liste, um diese zu verschlanken und dadurch zu einem entspannteren Urlaub zu gelangen.
Planen Sie außerdem auch einige alternative Sachen ein, falls mal wider Erwarten das Wetter nicht mitspielt oder Sie auf etwas anderes Lust haben, als auf den Punkt, der auf der Liste steht.
Planen Sie auch freie Zeit zuhause ein
Mit diesem Tipp für einen entspannten Urlaub meine ich, dass Sie nicht sofort – kaum das der letzte Arbeitstag vergangen ist – Ihre Koffer nehmen und in den Urlaub fliegen oder fahren sollten.
Besser ist es, sich noch ein bis zwei Tage, bevor es losgeht, zuhause aufzuhalten um in aller Ruhe die Koffer zu packen, den Ersatzschlüssel beim Nachbarn oder der Freundin abzugeben (damit er oder sie nach dem Rechten schauen und gegebenenfalls die Pflanzen gießen kann) und eventuell auch die Wohnung aufzuräumen.
Und auch nach dem Urlaub ist es gut, noch ein bis zwei Tage Zeit zuhause einzuplanen und sich nicht sofort wieder auf und in die Arbeit zu stürzen. Dadurch können Sie in aller Ruhe die Koffer auspacken, Wäsche waschen, einkaufen und sich langsam wieder mental darauf einstimmen, dass demnächst der Alltag wieder beginnt.
9 Tipps für einen entspannten Urlaub: Im Urlaub angekommen
Im Hotel oder der Ferienwohnung angekommen sollten Sie auf keinen Fall alle guten Vorbereitungen, die Sie vor dem Urlaub getroffen haben, wieder über Bord werfen und nun damit beginnen, gestresst von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu laufen. Daher habe ich nun weitere Tipps für einen entspannten Urlaub zusammengestellt, die Sie im Urlaub beachten sollten.
Auch im Urlaub kann FOMO Sie packen – und was Sie dann beachten sollten
Kaum eingecheckt im Hotel, geht es schon auf Achse, um die ersten ToDos von der Liste der Sehenswürdigkeiten, die man sich anschauen soll, abzuhaken?
Schlechter können Sie den Urlaub nicht beginnen! Nehmen Sie sich lieber den Urlaubsplan vor, den Sie zuhause erstellt haben. Was genau steht da? Gemütlich zum Strand schlendern und mit einem schönen Cocktail den Urlaub einläuten? Dann machen Sie genau das. Morgen ist nämlich auch noch ein Tag, an dem Sie die erste Sehenswürdigkeit anschauen können.
Was aber, wenn jetzt eine diffuse Angst in Ihnen hochkommt, dass Sie etwas verpassen, wenn Sie nicht versuchen, so viel wie möglich von dem Ort zu sehen, an dem Sie Ihren Urlaub verbringen? Das passiert wahrscheinlich gar nicht so selten und ist ein Teilaspekt von FOMO, the Fear of Missing Out, das den meisten Menschen eher im Zusammenhang mit Social Media bekannt ist. Allerdings gab es das Phänomen FOMO auch schon, bevor die sozialen Medien den großen Zulauf wie heutzutage hatten. Da erzählte beispielsweise der Kollege von seinem tollen Urlaub. Und um dem in nichts nachzustehen, hat man dann ebenfalls das Bedürfnis, einige tolle Erlebnisse mit nach Hause zu bringen.
Allerdings wird dabei eines vergessen: Es kommt im Urlaub nicht auf Quantität, sondern auf Qualität an. Denn wie bereits oben schon geschrieben: Weniger ist mehr. Das bedeutet, es kommt nicht darauf an, dass Sie alle Sehenswürdigkeiten gesehen haben, sondern die für Sie am Wichtigsten! Und dass Sie darüber hinaus diese Erfahrungen intensiv in sich aufgenommen haben. Wenn Sie also beispielsweise kein Fan von Museen sind und sich lieber in der Natur aufhalten, bringt es Ihnen nichts, sich in eines oder gar mehrerer berühmter Museen zu quälen, welche in jedem Reiseführer erwähnt werden. Machen Sie stattdessen lieber eine kleine Wanderung oder einen Spaziergang. Fragen Sie diesbezüglich auch ruhig bei einem Menschen vor Ort nach, beispielsweise dem netten Eisverkäufer, der Bedienung im Restaurant oder dem netten Pärchen, welches im Café neben Ihnen saß. Solche Tipps hat meist kein Reiseführer oder Touristenbüro zu bieten.
Auch spontanen Entscheidungen folgen
Eigentlich steht heute eine Stadtrundfahrt auf dem Plan, den Sie vor dem Urlaub ausgetüftelt haben, allerdings haben Sie so gar keine Lust dazu? Viel eher locken der Strand und das Meer zu einem entspannten Gammel-Tag?
Super! Hören Sie hierbei auf jeden Fall auf Ihr Bauchgefühl! Schließlich bringt es Ihnen nichts, wenn Sie sich nun in den Sightseeing-Bus setzen und sich die ganze Zeit über ärgern, dass Sie den schönen Tag in einem stickigen Gefährt verbringen anstatt im Meer zu plantschen oder am Strand zu liegen und in einem guten Buch zu lesen. Dadurch bekommen Sie nur schlechte Laune, kriegen von all den Erklärungen zu Stadt und Land nichts mit und haben außerdem das Gefühl, das Eintrittsgeld zum Fenster rausgeschmissen zu haben.
Folgen Sie also immer Ihrem Gefühl. Und wer weiß, vielleicht wachen Sie ja am morgigen Tag auf und haben so richtig Lust auf die Sightseeing-Rundtour mit dem Bus. Außerdem kann es durchaus sein, dass das Wetter auch im Urlaub nicht so richtig mitspielt. Anstelle sich also zu ärgern, dass es regnet und aus dem Strandtag nichts wird, planen Sie spontan um. Aus diesem Grund ist es gut, wenn Sie auf die Urlaubsliste auch einige optionale Dinge geschrieben haben, um im Bedarfsfall umplanen zu können.
Keine Arbeit in den Urlaub mitnehmen
Auch wenn das eigentlich selbstverständlich sein sollte – meist ist es das doch nicht. Denn viele Menschen sind mittlerweile so daran gewöhnt, ständig erreichbar zu sein, dass Sie selbst in den Urlaub Laptop und Diensthandy mitnehmen und wenigstens einmal am Tag die E-Mails checken – und beantworten.
Das dann weder Urlaubsgefühl aufkommen noch Entspannung eintreten kann, dürfte klar sein.
Deswegen: Sagen Sie auf der Arbeit vor Ihrem Urlaub klar und deutlich, dass Sie im Urlaub nicht erreichbar sein werden, delegieren Sie Aufgaben, die in der Zeit Ihres Urlaubs anfallen an Kollegen und planen Sie Aufgaben so um, dass diese erst anfallen, wenn Sie wieder da sind. Und nehmen Sie keine Arbeitsmaterialien mit in den Urlaub. Damit meine ich sowohl Laptop und Diensthandy als auch Fachliteratur. Auch letzteres ist eher hinderlich, wenn Sie sich entspannen und erholen wollen. Lassen Sie daher auch spezielle Fachliteratur, wie einen aktuellen Artikel, gleich zuhause. So haben Sie im Urlaub keine Möglichkeit, diesen doch hervorzuholen und zu lesen. Besorgen Sie sich stattdessen lieber ein gutes Buch (oder mehrere), welches Sie schon länger lesen wollten.
Keine zu hohen Erwarten setzen
Dieser Punkt meiner Tipps für einen entspannten Urlaub ist derjenige, der bei den meisten Menschen vielfach den Urlaubsstress auslöst. Schließlich soll Urlaub die schönste Zeit des Jahres sein. Von daher möchten Sie die Tage mit Ihren Lieblingsmenschen, mit denen Sie im Urlaub sind, harmonisch verbringen, ohne Diskussionen oder gar Streit. Außerdem soll der Urlaub für alle gleich schön und erholsam sein.
Diese Wünsche sind natürlich verständlich, doch lösen sie auch Druck und Stress aus. Trennen Sie sich deswegen von zu hohen Erwartungen, dass es bei Ihnen im Urlaub jeden Tag friedlich, harmonisch und stimmungsvoll zugehen soll. Schließlich sind wir alle Menschen, weswegen es durchaus mal passieren kann, dass es jemandem an einem Tag nicht so gut geht und er oder sie Ruhe haben und den Tag im Hotelzimmer oder in der Ferienwohnung verbringen möchte. Anstatt jetzt zu argumentieren, was der- oder diejenige verpassen könnte, akzeptieren Sie das und lassen demjenigen seine oder ihre Ruhe.
Und wenn es mal Streit geben sollte, ist das halt so. Auch wenn Sie vielleicht meilenweit vom Alltag entfernt sind, kann das geschehen. Wichtig ist jetzt, dass Sie den Streit nicht eskalieren lassen, sondern eine Lösung für den Streitpunkt suchen. Notfalls gehen Sie kurz getrennte Wege, um runterzufahren, durchzuatmen und wieder einen kühlen Kopf zu bekommen, bevor Sie das Gespräch wieder aufnehmen und nach Lösungen suchen.
Achtsamkeit ist auch im Urlaub gefragt
Der Letzte meiner Tipps für einen entspannten Urlaub lautet: Seien Sie auch im Urlaub achtsam. Denn Achtsamkeit ist niemals zu unterschätzen. Schließlich hilft sie uns im Alltag, mit stressigen Situationen gekonnter umzugehen und nicht ins Katastrophisieren zu kommen. Daher ist Achtsamkeit auch oder besser vor allem im Urlaub ein nicht zu unterschätzender Begleiter, mit dem zum Beispiel Streitereien besser gemeistert und vielleicht sogar gemieden werden können!
Besser zu lang als zu kurz?
Meist ist es doch so: In vielen Fällen ist der Urlaub gefühlt zu kurz. Allerdings ist ein längerer Urlaub nicht unbedingt erholsamer oder sorgt gar für mehr Zufriedenheit bei den Reisenden als ein kürzerer! Tatsächlich ist es sogar so, dass Reisende ungefähr am achten Tag ihres Urlaubs ihren Erholungshöhepunkt erfahren. Das wurde in einer wissenschaftlichen Studie ermittelt, weswegen die Wissenschaftler der Universität Tampere, die diese Studie durchführten, eine Urlaubszeit zwischen acht und zehn Tagen als ideal empfehlen. Mehr dazu lesen Sie in der Studie selber: Vacation (after-) effects on employee health and well-being, and the role of vacation activities, experiences and sleep.
Damit wünsche ich Ihnen jetzt einen erholsamen und entspannten Urlaub,
Ihre Silvia Duske




