300 Millionen Menschen praktizieren weltweit Yoga. In Deutschland alleine sind es sage und schreibe 5 Millionen. Kein Wunder also, dass es einen Festtag gibt – den Internationale Tag des Yoga –, der am 21. Juni gefeiert wird. Doch was macht die Faszination dieser Methode aus und warum tut sie uns so gut?
Was Yoga für die meisten Menschen bedeutet
Die meisten Menschen verbinden mit dem Begriff des Yoga die typischen Körperübungen, wie zum Beispiel „die Kobra“, „den herabschauenden Hund“ oder „den Krieger“. Doch eigentlich geht diese Methode weit darüber hinaus: In Wahrheit handelt es sich bei dieser jahrtausendealten Lehre um einen achtgliedrigen Übungspfad, an dessen Ende tiefe Selbsterkenntnis, Befreiung und Weisheit stehen mit dem Ziel, Körper, Geist und Seele ins Gleichgewicht zu bringen. Neben den Körperübungen, die in unserer modernen Gesellschaft in den Vordergrund gerückt sind, gehören auch Atemtechniken, Meditationen, Konzentrationsübungen, Zeiten der Kontemplation und ganz viel Disziplin dazu.
Natürlich möchte sich nicht jeder komplett dieser Technik verschreiben und sich dazu in eine Gemeinschaft zurückziehen, um diesen Weg zu gehen. Zum Glück ist das nicht notwendig. Auch wenn wir beim Gebrauch der Begrifflichkeiten etwas umsichtiger sein und nicht alles über einen Kamm scheren sollten – denn es gibt tatsächlich Unterschiede zwischen Achtsamkeit, Meditation und Yoga, die ich Ihnen in einem früheren Blogartikel vorgestellt habe – können wir uns trotzdem die für uns passenden Techniken herauspicken. Und das sind beim Yoga eben die Körperübungen zur Entspannung, besseren Beweglichkeit und zum Stressabbau.
Was verschiedene wissenschaftliche Studien über Yoga sagen
Verschiedene wissenschaftliche Studien dokumentieren dabei die positiven Wirkungen, die Yoga-Übungen auf uns und unseren Körper haben: Neben den etablierten Erkenntnissen, wie zum Beispiel gesteigertes Wohlbefinden und eine deutliche Verbesserung bei Rückenleiden, welche alle Studien feststellten, konnten Hartfiel et al. zudem zeigen, dass sogar die Resilienz der Versuchsteilnehmer gegenüber Arbeitsstress anstieg. Das Nationale Zentrum für Komplementäre und Integrative Gesundheit (National Center for Complementary and Integrative Health) stellte sogar generell eine Verbesserung gegenüber physischen und psychischen Stress fest.
Rinirose und Udhayakumar dokumentierten darüber hinaus eine Senkung von Blutdruck und Muskelspannung und zudem die Erniedrigung von Cortisol und Adrenalin, zwei Hormone, die bei Stress ausgeschüttet werden. Außerdem wurde eine verbesserte Fokussierung und Konzentrationsfähigkeit, eine Reduzierung von Ängsten und Depressionen als auch ein verbesserter Schlafrhythmus festgestellt. Darüber hinaus, bei regelmäßigem Training, soll das Gehirn sogar größere Mengen des Neurotransmitters Serotonin ausschütten, der für Gefühle von Gelassenheit, inneren Ruhe und Zufriedenheit verantwortlich ist und außerdem die Ausschüttung von Cortisol unterbindet.
Und wie sieht es in der Gesellschaft aus?
Aufgrund dieser vielen positiven Bewertungen, die durch wissenschaftliche Studien belegt worden sind, werden bei uns in Deutschland mittlerweile Yogakurse von den Krankenkassen gefördert. Denn es deutet einiges darauf hin, dass man mit Yoga viele (wenn nicht die meisten) Beschwerden, die eindeutig mit unserem Zivilisations- und Lebensstil einhergehen wie zum Beispiel Übergewicht, Bluthochdruck, Schlafstörungen und Diabetes, vorbeugen und sogar erheblich verbessern kann! Auch bieten bereits einige Unternehmen betriebseigene Yoga-Sessions an, um von vorneherein bei ihrer Belegschaft Rückenprobleme vorzubeugen!
Außerdem wird Yoga bei bestimmten Krankheitsbildern wie Depressionen und Angststörungen mit Erfolg in der Therapie eingesetzt.
Sie sehen also: Alles gute Gründe, um den Internationalen Tag des Yoga ausgiebig zu feiern!
Der Internationale Tag des Yoga
Sie fragen sich jetzt, wie Sie diesen Tag feiern können? Nichts einfacher als das. Begeben Sie sich einfach auf die Matte und durchlaufen Sie einige Yoga-Übungen. Vielleicht kennen Sie einige aus einem besuchten Kurs. Falls nicht, gibt es viele Bücher, CDs und DVDs, in denen diverse Übungen vorgestellt und gezeigt werden.
Auch die Vereinigten Nationen haben ein Programm für diesen Tag zusammengestellt. Die einzelnen Punkte können Sie sich live auf dem UN WebTV anschauen: https://www.un.org/en/observances/yoga-day
Und wenn Sie Lust bekommen haben, mal bei einem Yoga-Kurs mitzumachen (vor Ort oder auch online), können Sie das bei und mit uns tun:
Wenn Sie sich intensiver mit der Möglichkeit beschäftigen wollen, durch Sport beziehungsweise Bewegung Stress abzubauen und Stressprävention zu betreieben, dann können Sie das auf der Seite „Yoga, Qigong, Feldenkrais: Stressabbau durch Bewegung“ tun.
Literatur:
Hartfiel N., Havenhand J., Khalsa S.B., Clarke G. und Krayer A. (2010): The effectiveness of yoga for the improvement of well-being and resilience to stress in the workplace. Scandinavian Journal of Work, Environment & Health, Volume 37, Nummer 1, Seite 70-76
https://www.researchgate.net/profile/Jon-Havenhand/publication/43024160_The_effectiveness_of_yoga_for_the_improvement_of_well-being_and_resilience_to_stress_in_the_workplace/links/00463521ee58ee53c0000000/The-effectiveness-of-yoga-for-the-improvement-of-well-being-and-resilience-to-stress-in-the-workplace.pdf?origin=publication_detail
Nationales Zentrum für Komplementäre und Integrative Gesundheit (National Center for Complementary and Integrative Health) (2020): Yoga for Health: What the Science Says
https://www.nccih.nih.gov/health/providers/digest/yoga-for-health-science
Rinirose S. und Udhayakumar C.A. (2017): A study on the impact of yoga and meditation on health and its benefits.
https://old.amu.ac.in/emp/studym/99994755.pdf
