Die Essenz von Wortlaut und Klang…Am Anfang war das Wort…Wirklich? Bevor wir etwas sagen können, müssen wir erst einmal etwas gedacht haben, oder? Aber zu den Gedanken später mehr. Beim Singen verbinden sich Sprache und Klang in Begleitung von Melodie. Ohne Sprache kann man immerhin noch etwas Summen. Doch ohne Ton aus unserem Munde erklingt kein einziges Wort. Wann bleibt uns das Wort denn im Halse stecken? Wann sind wir plötzlich nicht mehr in der Lage zu sprechen? Wann fehlen uns die Worte? Definitiv bei Angst und Schrecken und wenn wir etwas so un-fassbar finden und es einfach nicht be-greifen können. Und wann verbietet man jemandem den Mund? Wer fällt wem wann ins Wort? Wer soll zum Schweigen gebracht werden? Wer verpasst hier wem einen Maulkorb?! Wann nicken alle nur noch stumm?!
Wann beginnt die Sprache?
Schon im Mutterleib hören wir zunächst die Sprache unserer Mutter. Im späteren Verlauf unserer Entwicklung sind wir zunehmend in der Lage, die unterschiedlichen Stimmen von Vater, Geschwistern und anderen Menschen in der Umgebung wahrzunehmen und zu differenzieren. Auch wenn wir in dem Moment die Sprache an sich in ihrer Bedeutung vielleicht noch nicht verstehen können, ist es uns jedoch möglich herauszufiltern, ob uns diese Stimme freundlich gesonnen oder wütend, leise oder laut ist und somit beruhigend oder beunruhigend auf uns wirkt. Wenn wir dann als kleiner neuer Erdenbewohner in den ersten Monaten unruhige Momente erleben, weil alles so neu ist oder weil es vielleicht oft laute Worte gibt, merken wir ebenso sehr wohl, bei wem wir uns am besten entspannen können: bei demjenigen, der uns beruhigend hin und her wiegt, liebevoll zu uns spricht, uns sanft etwas vorsingt oder summt. Im Laufe unserer Entwicklung beginnen wir mit der Zeit die Bedeutung der Worte zu verstehen. Vorausgesetzt, unsere Entwicklung verläuft „normal“ und wir haben Menschen um uns, die mit uns sprechen und uns zuhören. Sprache ist keine Einbahnstraße!
Wobei hilft uns die Sprache?
Der Mensch ist ein soziales Wesen und Sprache dient unserem gegenseitigen Verständnis. Natürlich können wir uns auch mit Tieren, Pflanzen und Steinen unterhalten. Und die antworten auch auf ihre Art und Weise. Doch die Sprache kommt in der Form nur zurück von einem anderen Menschen. Was tun Menschen, wenn sie streiten? Sie sprechen nicht mehr miteinander. Wie fühlen sie sich dann? Nicht gehört, nicht wahrgenommen, nicht angenommen. Wir haben Angst vor Kontaktverlust. Wir brauchen unsere menschliche Sprache also, um uns und unsere Gefühle auszudrücken. Gibt es Sprachprobleme, ist das oft auf emotionale, aber natürlich auch auf körperliche „Störungen“ zurückzuführen. Bei Letzterem kann Logopädie heilsam sein. Bei psychischen Hintergründen ist meist ein Psychologe, Psychotherapeut oder Heilpraktiker für Psychotherapie die allgemeine Wahl.
Was können Sie selbst tun?
Beobachten, Wahrnehmen, Reflektieren, Verstehen. Beobachten Sie, wann Ihnen die Sprache weg bleibt! Gibt es bestimmte Themen oder aber auch Situationen, in denen Ihnen dies wiederholt widerfährt? Gibt es ein Ereignis, an das Sie sich erinnern? Wovor haben Sie Angst? Dass der Andere Sie zurückweist? Versuchen Sie, besonders dann im Gespräch zu bleiben. Oder zumindest Ihrem Gesprächspartner mitzuteilen, dass es Ihnen gerade sehr schwer fällt zu sprechen. Gerade in der derzeitigen Allgemeinsituation mit so wenig persönlichen Treffen: Bleiben Sie im Gespräch. Sie sind nicht allein mit Ihren Gedanken und Gefühlen! Rufen Sie ihre Freunde und Verwandten so oft wie möglich an. Ganz modern geht das ja inzwischen selbst in Bild und Ton per Videokonferenz. Natürlich kann das kein reales Treffen ersetzen, es ist aber besser als gar nichts. Bewahren Sie sich dieses kostbare Gut an Menschlichkeit!
