Tausendfach haben Sie sie täglich in der Hand: die verschiedenen Formen der Währung. Münzen, Scheine, Karten, digitale Börsen und vieles andere mehr. Waren, Informationen, Fähigkeiten, Arbeit, all das kann gegen die verschiedenen Formen dieser Währung eingetauscht werden.
Was uns heute als normal und absolut selbstverständlich erscheint, ist eigentlich noch gar nicht so alt. Früher gab es auch schon eine Wirtschaft, auch wenn auf Geld in unserem heutigen Sinne verzichtet wurde.
Häufig waren es Tauschgeschäfte, die dabei halfen, all das zu beschaffen, das der Hände Arbeit nicht zu entlocken war. Edle Tuche oder einfache Stoffe und Bänder. Auch Köstlichkeiten, die die eigene Küche nicht zu produzieren im Stande war, kamen per Tauschhandel auf den Tisch. Sicher, für den Landerwerb musste man schon ein wertvolles Pfand liefern können, sonst wurde es nichts mit dem Handel.
Viele Visionen gab und gibt es davon, wie unsere Währung in ferner Zukunft aussehen wird. Werden wir mit Daten, Apps, Bots oder Algorithmen zahlen? Die Zeit wird Antworten liefern.
Wir backen heute kein Brot mehr, um uns davon neue Schuhe zu kaufen. Zumindest nur selten direkt. Doch irgendwie hat sich doch noch nicht allzu viel geändert. Denn wir geben, bevor wir nehmen können. Fähigkeiten und Fertigkeiten, die wir uns angeeignet haben. Unseren Einsatz und unser Geld verwenden wir häufig schnell und unbedacht. Ein ganzer Wirtschaftszweig beschäftigt sich sogar damit, mit welchen Maßnahmen wir noch besser dazu verleitet werden, mehr Geld auszugeben, als wir eigentlich vorhatten.
Durch Werbung, bequem von zu Hause aus, zum Beispiel. Aber auch durch eine taktisch kluge Anordnung der Waren innerhalb des Geschäfts, eine ausgeklügelte Beleuchtung, die Beduftung des Verkaufsraums oder sonstige Maßnahmen, um uns in Kauflaune zu versetzen.
So füllen wir Stück für Stück unser Haus und unsere elektronischen Endgeräte mit Dingen und Daten. Wer sich einst darüber gefreut hatte, dass das gesparte Geld endlich für einen Desktoprechner reichte, der eine Festplatte sein eigen nannte, die die magische Zahl von einem Gigabyte überschritt, wundert sich vielleicht heute, wie seine externe Festplatte mit 1 Terabyte erschreckend voll ist.
Unser Smartphone, selbst das armseligste, kann entschieden mehr Rechenleistung erbringen, als alle Computer dieser Welt zusammen zum Zeitpunkt, als die erste bemannte Rakete auf dem Mond landete. Meist wird es jedoch nach etwa 2 Jahren Nutzungsdauer durch ein Besseres ersetzt.
Schnäppchen und Bonuspunkte sind die Jagdtrophäen unserer Zeit. Ihnen hecheln wir hinterher, Tag um Tag. Sicher, es geht immer günstiger, man muss nur lange genug suchen. Dementsprechend lange verbringen wir vor den elektronischen Helfern heute mehr Zeit, als wir je einem guten Buch gewidmet haben – tagtäglich.
Bezahlen wir das Gesparte am Ende doch irgendwie wieder? Womöglich. Mit der universellsten, aller Währungen: mit unserer Lebenszeit.
