Klingt genial: App runterladen und schon kann es losgehen mit dem Meditieren! Doch was bringen Meditation-Apps für Handy und Co. wirklich und vor allem: Wie stoßen sie an ihre Grenzen?
Android, i-OS und sogar Skills – alles ist möglich
Ganz gleich, für welchen smarten Begleiter Sie sich entscheiden, Anwendungen, die zum Meditieren einladen, gibt es viele. Von Tibetanischen Klangschalen über Naturgeräusche und Binaurale Klänge bis hin zur Atemmeditation: Alles ist machbar. Die Frage ist nur, inwieweit wirklich Meditation möglich ist, wenn ein elektronisches Gerät den Takt vorgibt.
Wie tief kann man mit den Anwendungen in die Entspannung gelangen?
Den ganzen Tag haben wir mit elektronischen Geräten zu tun, die sich mit dem Internet verbinden. Unser Bewusstsein wird so häufig davon in ihren Bann gezogen, dass schon der allerkleinste Reiz genügt, damit wir Handy und Co. in die Hand nehmen. Menschen, die zu richtiggehendem Suchtverhalten neigen, nehmen sogar ihr Smartphone immer wieder in die Hand, obwohl gar keine Message eingegangen ist.
Sicher, durch entspannende Musik, geführte Phantasiereisen und andere entspannende Übungen kann man mehr oder weniger stark in die Entspannung gelangen, je nach Übungsgrad, doch eine Meditation geht weit darüber hinaus.
Was unterscheidet eine Meditation von einer Entspannung?
Entspannung ist ein ganz wichtiger Bestandteil allen tierischen Lebens. Sie ermöglicht die Regeneration von Muskeln und Nerven nach anstrengender Arbeit. Der physische Körper kann sich erholen und neue Kräfte schöpfen, das ist wichtig für eine dauerhafte Gesundheit. Durch die Entspannung werden Gehirn und Körper schnell, aber auch nur kurzfristig erfrischt. Angstgefühle, quälende Gedanken und andere existenzielle Probleme werden nicht angegangen. Vor allem dann nicht, wenn verallgemeinerte Entspannungsprogramme, wie sie in solchen smarten Anwendungen zum Einsatz kommen, verwendet werden.
Anders die Meditation, denn sie geht einen Schritt weiter. Sie entspannt alle Ebenen des Menschseins. Das Besondere an der Meditation ist nämlich, dass sie allen vier Ebenen unserer Existenz die gleiche Aufmerksamkeit zukommen lässt.
Ein Beispiel hierfür sind aktive Meditationstechniken. Diese beginnen im Allgemeinen damit, dass eine Entspannung des psychischen Körpers erreicht wird. Das schafft die Basis dafür, die anschließende emotionale und gedankliche Arbeit anzuhängen. In der abschließenden stillen Phase gelangen die Übenden zu einer totalen Entspannung ihres innersten Kerns.
Auch stille Meditationen setzen eine gute Entspannung des Körpers voraus. Dann können die Meditierenden auch sehr tief meditieren. Man könnte also sagen, dass die Entspannungsfähigkeit der Übenden eine Grundvoraussetzung dafür ist, mit der Meditation anschließend in die Tiefe zu gehen.
Mit der Meditation erreicht man eine gewisse Selbststeuerung. Man lernt komplett im Hier und Jetzt zu sein, sich selbst zu betrachten, komplett ohne Absicht und Willen. Haben Sie die Meditation schrittweise und unter professioneller Anleitung erlebt, dann sind Sie in Zukunft dazu in der Lage, Ihren eigenen emotionalen Zustand auszugleichen, zum Beispiel dann, wenn Sie sich einer gefürchteten Situation wie zum Beispiel einer Prüfung ausgesetzt fühlen. Dazu benötigen Sie keine Hilfsmittel, weder elektronische noch sonst welche.
Bei einer smarten Anwendung hören Selbstbestimmung und Selbststeuerung auf. Eine Stimme sagt Ihnen wann Sie was zu tun haben. Das hat sicherlich seine Berechtigung und kann Ihnen durchaus bei der Entspannung und vielleicht auch beim Einschlafen helfen. Doch mit Meditation hat das nur herzlich wenig zu tun.
