liebe Leserin, lieber Leser,
Heute möchte ich Ihnen eine schöne Reflexion über das Ende vorstellen. Es handelt sich dabei um eine Art Gedicht.
„Die Menschen sterben und alles bleibt zurück.
Die großen Pläne für die Zukunft, für die gestern noch der Mut fehlte.
Die Arbeit im Haushalt, die gestern noch so wichtig war.
Die Schulden auf der Bank, die einst so sehr auf die Seele drückten.
Die Grundstücke, die ein Leben lang Sicherheit gaben.
Die Schmuckstücke, die ihnen gestern noch so wert waren.
Das neue Auto, das ihnen jüngst noch so gut stand.
Die Menschen sterben und lassen dabei oft noch das Essen auf dem Tisch.
Alles ist möglich.
Die Kleider bleiben glatt und adrett im wohl geordneten Schrank.
Die Menschen sterben.
Wichtig waren sie gestern, heute sind sie schon vergessen.
Das Leben geht weiter.
Die Mitmenschen füllen die Lücke, die entstand.
Zurück bleibt Routine.
Die Menschen sterben.
Die großen Probleme, die sie hatten, verwandeln sich in Leere.
Die Probleme leben in den Menschen.
Sie ernähren sich von der Energie, die sie ihnen geben.
Sie üben den Einfluss auf sie aus, den sie ihnen erlauben.
Die Menschen sterben.
Die Welt hält an ihrem Chaos fest.
Ganz so, als änderte ihre Existenz rein gar nichts.
Ist es so?
Sie leben ohne sich bewusst zu sein, dass der Tod nur einen Augenblick entfernt ist?
Die Menschen sterben. Ja, das ist so.
Ein Blinzeln und sie sind nicht mehr da.
Der Hund wird verschenkt und gewöhnt sich an sein neues Zuhause.
Die Witwen/Witwer heiraten erneut.
Sie gehen Hand in Hand.
Sie gehen ins Kino, haben Spaß und vergessen.
Die Menschen sterben.
Sie werden schnell ersetzt auf der Arbeit, in der Seele.
Dinge, die ihnen lieb waren, werden verschenkt.
Andere holt die Müllabfuhr.
Wenn wir am wenigsten damit rechnen, sterben Menschen.
Wer ist auf den Tod vorbereitet?
Die, die das Leben besser leben?
Die, die das Leben intensiver leben?
Die, die heute ihre besten Kleider tragen?
Die, die ihr bestes Parfum auflegen?
Die, die mehr lieben?
Die, die ihre Pläne heute angehen?
Die, die den Nachtisch schon vor dem Mittagessen genießen?
Die, die weniger von den Anderen erwarten und mehr von sich?
Die, die mehr verzeihen?
Die mehr lachen?
Die Natur genießen?
Die die wissen, dass die wahre Währung ihre Lebenszeit ist?
Wenn sich Menschen bewusst sind, dass jeder Moment der letzte sein kann.
Versehen sie, dass es eine Verschwendung ist, traurig über banale Dinge zu sein?
Hören Sie öfter ihre Lieblingsmusik und tanzen dazu?
Die Zeit fliegt.
In dem Moment, in dem ein Mensch geboren wird, beginnt seine schnelle Reise. Hin zu einem Ziel.
Einige leben ungeduldig. Sie berauben sich der Bewusstheit.
Der Erkenntnis, dass jeder weitere Tag ein Tag weniger ist.
Denn die Menschen sterben – die ganze Zeit.
Jede Sekunde, die verrinnt, beantworten sie sich eine Frage: Was mache ich mit der Zeit, die mir bleibt?“