Die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen, ist maßgeblich davon abhängig, wie wir selbst „ticken“. So gesehen, könnte man auch sagen, dass die Welt, wie sie uns erscheint, ein Spiegel unserer selbst ist. Denn unsere Art zu denken, zu erwarten und zu handeln ist es, die uns genau die Dinge wahrnehmen lässt, die in die entsprechende Erwartungshaltung hineinpassen. Alle anderen Umstände, Tatsachen und Gegebenheiten werden einfach von unserem Unterbewusstsein ausgefiltert. Als „unwichtig“ deklariert, fallen sie durch das Raster und entgehen damit unserer Wahrnehmung.
Wir schöpfen unsere eigene Welt
Wir sind also ganz maßgeblich an der Schöpfung der Welt beteiligt. Nämlich an der Welt, in der wir selbst leben. Wir begegnen nur Menschen, die zu den Erwartungshaltungen passen, die wir bezüglich unserer Mitmenschen haben. Ereignisse entwickeln sich genauso, wie wir es erwarten. Gesteuert durch unsere bewussten und unbewussten Handlungen und Entscheidungen. Selbst, wenn wir uns vor einer Entscheidung „drücken“, entscheiden wir uns. Nämlich dazu, uns nicht zu entscheiden. Das Ganze mit allen dazugehörigen Konsequenzen. Die müssen uns nicht wirklich gefallen, brauchen sie auch nicht. Denn ihre Gesetzmäßigkeit richtet sich nicht in erster Linie danach aus, was wir lieben und was nicht. Sie gehorchen vielmehr den Gesetzmäßigkeiten des Universums.
Der Fokus ist oft verstellt
Trotzdem sind sich nur die wenigsten Menschen darüber bewusst, worauf sie ihren Fokus richten. Das ist tatsächlich nämlich oft gar nicht das, was sie sich insgeheim wünschen. Stattdessen ist es oft vielmehr so, dass sich die Menschen genau auf das fokussieren, was sie nicht wünschen. Was sie eigentlich von sich abwenden möchten. Durch einen solch falsch ausgerichteten Fokus ziehen sie jedoch genau das in ihr Leben, was Sie eigentlich fürchten und nicht haben möchten.
Zeit also, den Fokus korrekt auszurichten. Hin zu dem, was Sie wirklich möchten. Was Sie sich für sich und die Menschen, die Sie lieben, wünschen. Das, was Sie weiterbringt, wodurch Sie das Beste aus sich herausholen können. Ein Leben in Fülle und Erfüllung.
Der schwarze Fleck
Zu diesem Thema habe ich kürzlich eine schöne Anekdote gelesen, die ich gerne hier mit Ihnen teilen möchte.
Eines Tages trat eine Lehrerin in den Klassenraum und bat ihre Schüler, sich für einen unangekündigten Test vorzubereiten. Das machte die jungen Leute sehr nervös und sie warteten ängstlich auf ihren Plätzen, als sie ihnen die Aufgabenblätter reichte. Sie legte sie umgekehrt auf die Pulte. Als sie alle Zettel verteilt hatte, bat sie die Schüler, sie umzudrehen und mit dem Test zu beginnen.
Die Jungen und Mädchen waren sehr überrascht, als sie nicht eine Frage auf dem Bogen sehen konnten! Das einzige, was Sie sahen, war ein schwarzer Punkt in der Mitte des Blattes. Darauf sprach die Lehrerin mitten in das Durcheinander: „Ich möchte, dass Ihr aufschreibt, was Ihr seht.“ Nervös nahmen die Schüler ihre Stifte in die Hand und begannen zu schreiben. Am Ende der Zeit sammelte die Lehrerin die Antworten ein und las sie alle laut vor. Alle, ohne Ausnahme, schrieben über den schwarzen Punkt. Seine Größe, seine Position auf dem Blatt und was auch immer sie sonst noch wahrnahmen.
In die Stille, die sich gebildet hatte, sprach die Lehrerin: „Dieser Test wird nicht benotet werden. Ich wollte Euch damit nur zum Denken bringen. Keiner von Euch hat das weiße Blatt beschrieben, auf dem sich der Punkt befindet. Stattdessen habt Ihr Euch alle auf den Punkt konzentriert. Doch das gleiche geschieht mit unserem Leben. Unser Leben ist ein Buch, das aus lauter weißen Blättern besteht. Die ganzen wunderbaren Dinge, die um uns herum geschehen oder die wir besitzen, die setzen wir einfach voraus. Wir lenken all unsere Aufmerksamkeit und Energie auf die winzigen Misserfolge und Enttäuschungen. Gesundheitliche Problemchen, Geld, Luxus, Beziehungsprobleme, Enttäuschung wegen Menschen um uns herum und so weiter. Dabei ist dieses Leben selbst ein wunderbares Geschenk und ständig hätten wir Grund zum Feiern. Es ändert und erneuert sich täglich. Macht Euch bewusst, dass diese schwarzen Pünktchen wirklich nur winzig und wenige sind. Lasst nicht zu, dass Sie Euren Geist kontaminieren. Wendet Eure Augen von den schwarzen Punkten Eures Lebens ab. Genießt lieber die Wunder eines jeden Momentes, die das Leben Euch schenkt.“