Eines unserer wesentlichsten Grundbedürfnisse von frühester Jugend an ist es, anderen gefallen zu wollen. Damit geht eine gewisse Akzeptanz einher und wir wissen, unser Überleben ist sicherer. Denn ein hilfloser Säugling, der geliebt wird, hat einfach eine größere Überlebenswahrscheinlichkeit als einer, dem dieses Glück nicht beschert ist. Die Eltern pflegen und hegen ihn und er wird auf allen Ebenen seiner Existenz wachsen und gedeihen.
Da wundert es nicht, dass wir auch als Erwachsene oft genug noch auf diese Taktik setzen. Doch ist es wirklich sinnvoll, sich als Erwachsener emotional abhängig von der Anerkennung seiner Mitmenschen zu machen?
Erwachsene schaffen sich ihre Welt
Ich meine nicht. Die Umstände haben sich nämlich komplett verändert. Nun sind Sie selbst dazu in der Lage, für Ihr Leben und Ihre Sicherheit zu sorgen. Sie verfügen über ein gerüttelt Maß an Erfahrungen und Wissen. Das befähigt Sie dazu, eigene Entscheidungen zu treffen und mit den Auswirkungen und Resultaten Ihrer Handlungen zu leben. Auch wenn dies das ein oder andere Mal bedeuten mag, dass Ihre Verantwortung in einer unangenehmen Situation endet. Das mag nicht schön sein, wird Sie aber in Zukunft weiter nach vorne bringen.
Aufmerksamkeit ist wichtig für das Selbstwertgefühl
Wieso kommt es dann trotzdem so häufig vor, dass das Desinteresse unserer Mitmenschen uns einen starken emotionalen Schmerz bereitet? Das hat oftmals noch tiefere Gründe als nur frühkindliche Taktiken. Zum Beispiel mangelndes Selbstwertgefühl. Denn wenn wir über einen längeren Zeitraum hinweg bei einem Menschen nur auf Ablehnung und Gleichgültigkeit stoßen, neigen wir dazu, anzunehmen, dass irgendetwas mit uns nicht stimmt. Irgendetwas an uns oder in uns muss es doch geben, dass diese Person überzeugt ist, dass wir seine Aufmerksamkeit gar nicht verdient haben.
Jeder hat es verdient, respektiert und geliebt zu werden
Eines unserer Geburtsrechte ist es, von unseren Mitmenschen geachtet, respektiert und geliebt zu werden. Doch ist es natürlich im wirklichen Leben nicht immer so. Es gibt Menschen, die einfach nie mit uns in Kontakt treten und denen wir dementsprechend komplett gleichgültig sind. Das ist absolut in Ordnung und beruht normalerweise auf Gegenseitigkeit.
Doch was, wenn die Gleichgültigkeit uns von Menschen entgegen schwappt, von der wir annehmen, dass wir sie lieben?
Emotionale Schmerzen stimulieren die gleichen Hirnregionen wie physischer Schmerz
Dann wird es für uns schmerzhaft. Denn dann sind wir emotional gefangen. Interessanterweise haben Wissenschaftler nachweisen können, dass solche emotionalen Schmerzen genau die gleichen Hirnareale stimulieren, wie es körperlicher Schmerz tut. Solche Schmerzen und Verwundungen müssen erst einmal heilen.
Zeit heilt Wunden
Haben Sie Geduld mit sich. Lernen Sie wieder, sich selbst zu respektieren und wichtig zu nehmen, wenn Ihnen so etwas widerfahren ist. Werden Sie sich Ihrer emotionalen Bedürfnisse bewusst. Überdenken Sie Ihre eigenen Verhaltensweisen und die der Menschen um Sie herum.
Bedenken Sie, dass Menschen, die Ihnen das Signal senden: „Du interessierst mich nicht!“, Ihnen nicht unbedingt schaden wollen. Vielleicht sind solche Menschen im fraglichen Moment einfach zu sehr in ihrer eigenen Welt und ihren eigenen Interessen gefangen.
Überdenken von Beziehungen
Sollten solche Momente jedoch eher die Regel als die Ausnahme sein, sollten Sie die Beziehungen zu diesen Menschen überdenken. Können Sie etwas an der aktuellen Situation ändern? Möchten Sie die Beziehungen aufrechterhalten?