Hatte Goethe recht, als er behauptete: „Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.“? Vielleicht, ja. Zumindest kann Reisen den Horizont erheblich erweitern und Menschen verändern.
Als einen Schritt auf dem Weg zur Glückseligkeit rät der Dalai Lama zumindest, dass man einmal im Jahr an einen Ort gehen solle, an dem man zuvor noch niemals gewesen war. Doch dieser Ratschlag verbessert auch die Sinne und knüpft Verbindungen im neuronalen Netz unseres Gehirns.
Beste Voraussetzungen, um ein Leben lang geistig rege und aktiv zu sein.
Das Reisen vermehrt unsere Gier nach Neuem, also unsere Neugierde und kann unsere Demut steigern. Das traditionsreiche, amerikanische Wissenschaftsblatt Journal of Personality and Social Psychologically berichtet, dass Schüler, die Auslandssemester einlegen, im Allgemeinen bescheidener und weltoffener als ihre Kollegen sind.
Reisen schärft die Sinne
Vor allem das Reisen an frischer Luft, in die Natur und Schönheit dieser Erde, verbessert die Körperfunktionen und schärft und erfrischt die Sinne. Das schafft keine Schulumgebung.
Immerhin, so haben Wissenschaftler herausgefunden, genügt schon ein 40 Sekunden langer Blick auf ein Naturbild, um die Aufmerksamkeit und die Leistungsfähigkeit von Studenten signifikant zu verbessern.
Reisen verstärkt das Vertrauen in die Menschheit
Eine Eigenschaft, die heute aktueller ist denn je: Denn je mehr Länder ein Mensch bereist, desto ausgeprägter wird sein Urvertrauen und sein Vertrauen in die Menschheit. Dies hängt womöglich damit zusammen, dass uns die Angst vor Fremden instinktiv verfolgt. Verbinde ich mit einem Volk eigene positive Erinnerungen und vertraute Gesichter, nimmt diese Angst deutlich ab.
Es stimmt uns vertrauensvoll zu sehen, dass andere Menschen ähnliche Gewohnheiten, Einstellungen und Verhaltensweisen haben wie wir. Das Verständnis dafür, dass auch fremde Menschen nur täglich darum bemüht sind, das Richtige zu tun, lässt ein Band zwischen dem Reisenden und den Bewohnern anderer Länder entstehen.
Reisen verbessert die Kreativität
Das US-Amerikanische Academy of Management Journal, schrieb, dass Menschen, die im Ausland tätig sind oder waren, eine bessere Vorstellungsgabe und höhere Motivation zeigen als ihre Kollegen, die zu Hause blieben. Es kam zu dem Schluss, dass Menschen, die eine neue Kultur in ihre Identität integrieren, dauerhaft kreativer sind. Denn es wirkt bewusstseinserweiternd, über einen längeren Zeitraum hinweg sich die Gewohnheiten und Gebräuche der Menschen im Ausland anzueignen. Auch die Notwendigkeit, Dinge zu hinterfragen und sich mit neuen und vor allem verschiedenen Ideen auseinanderzusetzen, stärkt die Kreativität dieser Menschen. Wissenschaftler sprechen in diesem Zusammenhang von einer kognitiven Flexibilität.
Reisen erweitert die Perspektive
Man könnte sagen: Wer reist, sieht die Welt aus der Vogelperspektive. Denn das Reisen schafft einen gesunden Abstand zu unserem Leben. Das geschieht eben nicht nur auf rein körperlicher Ebene. Auch im übertragenen Sinne schafft es das Reisen, dass wir zu unserem Leben, also unseren Wünschen, unseren Sorgen, unseren Problemen etc. einen Abstand herstellen. Das gibt eine gute Gelegenheit, um Dinge zu hinterfragen und zu überdenken. Wir sehen unser Leben plötzlich klarer vor Augen. Was ist, was war und was kommen könnte.
Reisen macht uns glücklicher
Psychologen haben untersucht, dass die Vorfreude auf ein uns bevorstehendes Ereignis uns glücklicher macht als die Freude an Dingen. Das heißt, ein neues Smartphone in Händen zu halten, ist lange nicht so erregend wie das Planen des Jahresurlaubs.
Ist das nicht Grund genug, einmal wieder zu verreisen? Es muss ja nicht um den halben Erdball sein.
