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Die 12 Stadien eines Burn-outs

Ein Burn-out entsteht nicht von heute auf morgen, sondern entwickelt sich über – meist – ein bis zwei Jahre. Dabei kann der Prozess in 12 Stadien geteilt werden.

Ein Burn-out entsteht nicht von heute auf morgen, sondern entwickelt sich über – meist – ein bis zwei Jahre. Dabei kann der Prozess in 12 Stadien geteilt werden. Jede einzelne dieser Stadien eines Burn-outs wird dabei von bestimmten Merkmalen begleitet, mit dem Effekt, dass betroffene Menschen, wie zum Beispiel Kollegen, Mitarbeiter aber auch Freunde und Familienangehörige, in diese eingeordnet und dadurch gezielt(er) unterstützt werden können.

Die 12 Stadien eines Burn-outs – Stadium 1: Der Drang sich zu beweisen

Meist startet der Prozess einer Burn-out-Erkrankung, wenn neue Aufgaben anstehen. Das muss nicht immer beruflicher Art sein – auch die Aufgabe, eine Mutterrolle ausfüllen zu müssen, fällt hier mit rein. Oder jemand hat an einer Arbeitsstelle neu angefangen (und möchte nun sein*ihr Können zeigen), eine Abteilung neu übernommen oder ein Studium beziehungsweise eine Weiterbildung oder ähnliches begonnen.

Bekanntlich sind neue Aufgaben immer sehr spannend. Daneben haben sie aber auch etwas Beängstigendes. Man fragt sich häufig: Werde ich es schaffen? Werde ich die mir zugedachten Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit ausführen und ausfüllen können? Was passiert, wenn ich etwas nicht schaffe? Und so weiter…

Der betreffende Mensch hat daher den großen Wunsch, sich zu beweisen. Personen, die in die Burn-out-Spirale rutschen, haben zudem einen stark ausgeprägten Hang zum Perfektionismus. Sie möchten nicht nur alles richtig machen, sie möchten außerdem zeigen, dass sie die beste Wahl für diese Aufgabe waren und sind! Und wie macht man das? Richtig: Mit einem verstärkten Einsatz!

Stadium 2 eines Burn-outs: Verstärkter Einsatz

Ein verstärkter Einsatz kann vieles bedeuten: Meist wird mehr gearbeitet als vorher – neun oder zehn Stunden sind in diesem Stadium keine Seltenheit. Oder jemand fängt an, sich Arbeit mit nach Hause zu nehmen oder die Pausen ausfallen zu lassen (beziehungsweise diese vor dem Rechner zu verbringen).

In diesem Stadium meldet sich auch der Körper mit ersten Warnsignalen zu Wort, welche meist in Form von Kopfschmerzen auftreten. Doch anstelle jetzt einen Schritt zurückzutreten, sich Ruhe zu gönnen oder eine Entspannungseinheit einzulegen, wird in den allermeisten Fällen zu Tabletten gegriffen.

Stadium 3: Subtile Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse

Im nächsten Stadium fängt der Mensch an, seine Bedürfnisse zu vernachlässigen. Zum Sport gehen? Mit der Freundin einen Kaffee trinken? Mit dem Lebensgefährten einen Spaziergang machen? Einfach nur faulenzen? Nee, geht nicht, die Arbeit ist erstmal wichtiger. Deswegen wird alles zurückgestellt, mit der Begründung, dass man ja später immer noch Zeit dafür habe, wenn man sich in die neue Aufgabe eingearbeitet hat.

Auch soziale Kontakte werden in diesem Stadium extrem zurückgestellt, was besonders schlimm ist. Denn Freundschaften beziehungsweise soziale Kontakte ganz allgemein, sind ein gutes Hilfsmittel um Burn-out zu vermeiden: Da geben Freunde Rückmeldung, dass sich jemand verändert hat. Was jedoch unter Umständen zum nächsten Stadium führen kann.

Stadium 4: Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen

Durch die Rückmeldungen von Freunden, Bekannten und/oder der Familie kommt es natürlich zu Konflikten. Der betreffende Mensch muss sich anhören, dass sich der Ehemann oder die Kinder vernachlässigt fühlen oder dass die Freundin sauer ist, weil sie schon wieder versetzt wurde. Damit baut sich im Inneren der betreffenden Person Spannung auf. Neben dem Druck, den die Arbeit erzeugt, gibt es nun auch Druck aus dem Privatleben.

Dennoch macht der betroffene Mensch so weiter wie bisher und beschwichtigt nicht nur sein soziales Umfeld sondern auch sich selbst. Und hier setzt bereits das fünfte Stadium ein, in dem die betroffene Person beginnt, seine*ihre Werte umzudeuten – weil das um einiges einfacher ist, als sich den Konflikten zu stellen und damit vielleicht zu realisieren, dass der andere Recht hat.

Stadium 5: Umdeutung von Werten

In diesem Stadium beginnt der betroffene Mensch sich seinen Zustand auf andere Art zu erklären, als mit der Tatsache, dass er*sie in eine Negativspirale hineingerutscht ist. Da wird eine bestimmte Freundin als zu anstrengend erklärt und der Kontakt minimiert, wenn nicht gar ganz abgebrochen. Der Beitrag vom Sportverein oder vom Fitmessstudio war eh viel zu hoch, weswegen dort gekündigt wird. Und die Kinder müssen lernen, dass die Eltern nun mal nicht immer da sein und sich mit ihnen beschäftigen können.

Damit hören jedoch die Konflikte im Privatleben nicht auf. Ganz im Gegenteil. Und hier beginnt bereits das sechste Stadium.

Stadium 6: Verstärkte Verleugnung der auftretenden Probleme

Im sechsten Stadium werden die Probleme, die sich aus den entstandenen und weiterhin entstehenden Konflikten ergeben, verdrängt beziehungsweise verleugnet: Der Ehemann soll bloß nicht denken, dass frau ein einfaches Hausmütterchen ist; er muss sich daran gewöhnen, dass seine Frau nun eine verantwortungsvolle Aufgabe im Beruf trägt und daher nicht mehr den ganzen Haushalt übernehmen kann! Die Freundin wird sich schon wieder einkriegen. Und der Stammtisch ist nur neidisch, weil man jetzt so wichtige Aufgaben innehat.

Nichtsdestotrotz und obwohl weiterhin ein verstärkter Einsatz für die anstehenden Aufgaben an den Tag gelegt wird, kann die betroffene Person ihr Arbeitspensum nicht mehr bewältigen. Zudem häufen sich Fehler, weil die Konzentration leidet, und auch Fristen und Termine können häufig nicht mehr eingehalten werden. Daraus entwickelt sich das nächste Stadium.

Stadium 7: Rückzug aus der Umwelt

Im siebten Stadium zieht sich die betroffene Person komplett aus dem sozialen Umfeld zurück, damit das Arbeitspensum wieder geschafft wird, die Termine eingehalten werden können und nicht mehr so viele Fehler passieren. Damit ändert sich auch das Verhalten des entsprechenden Menschen, was bereits das nächste Stadium einläutet.

Stadium 8: Beobachtbare Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderung

In den früheren Stadien konnten bereits bei den betroffenen Menschen leichte Veränderungen im Verhalten festgestellt werden, zum Beispiel durch den Rückzug aus dem sozialen Umfeld. Nun zeigen sich jedoch auch Veränderungen in der Persönlichkeit: Da wird jemand, der früher die Ruhe selbst war, leicht reizbar. Und ein anderer, der früher zumeist positiv gestimmt war, entwickelt sich zum Pessimisten, der alles nur noch negativ und schwarz sieht. Und mit diesen Veränderungen der Persönlichkeit gerät der betroffene Mensch bereits in das neunte Stadium.

Stadium 9: Depersonalisierung und Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit

Eine Depersonalisierung bedeutet, dass sich die betroffene Person nicht mehr in ihrem Körper fühlt und sich nicht mehr als Eins mit ihrem Körper empfindet. Auch haben diese Menschen das Gefühl, keinen emotionalen Bezug mehr zu ihrem Umfeld zu haben. Sie fühlen sich wie durch eine Mauer von den Menschen um sich herum abgetrennt.

Ab diesem Stadium kann und sollte ein*e Burn-out-Berater*in oder ein*e Entspannungstrainer*in nicht mehr mit von Burn-out Betroffenen arbeiten, sondern diese an eine medizinisch-therapeutisch ausgebildete Fachkraft, zum Beispiel einen Psychotherapeuten, verweisen. Auch die Überweisung in eine psychosomatische Klinik kann sehr vorteilhaft sein, weil der*die Betroffene dort sämtliche Belastungen loslassen und sich fallen lassen kann und außerdem dabei merkt, dass er*sie getragen wird.

Stadium 10: Innere Leere

Durch die Depersonalisierung entsteht das nächste Stadium: Das der inneren Leere, welches auch gut beschrieben werden kann mit dem Gefühl der Gefühllosigkeit. Das bedeutet, der*die Betroffene fühlt NICHTS mehr! Beispielsweise keine Liebe mehr für den Lebensgefährten und/oder die Kinder! Was besonders dramatisch ist, weil wir als Menschen uns sehr stark über unsere Gefühlsebene definieren. Doch nun ist da nichts mehr… was zum nächsten Stadium führt.

Stadium 11: Schwere Depression

Auf diese vollkommene Gefühllosigkeit reagieren die Betroffenen nun mit einer tiefen Niedergeschlagenheit, welche sich zu einer schweren Depression entwickelt. Daneben treten auch körperliche, seelische und emotionale Erschöpfungen auf ebenso wie Antriebs- und Hoffnungslosigkeit. Außerdem entstehen auch körperliche Symptome, die von Kopf- oder Rückenschmerzen über Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu Schlafproblemen reichen können. In diesem Stadium, wenn bereits körperliche Symptome bestehen, ist das zwölfte und letzte Stadium schließlich nicht mehr fern.

Stadium 12: Zusammenbruch und völlige Burn-out-Erschöpfung

Im zwölften und letzten Stadium kommt es zu einer völligen Erschöpfung und zum endgültigen Zusammenbruch: Der betreffende Mensch kann morgens nicht mehr aufstehen, er*sie kann nicht mehr auf die Toilette und auch einfache Handgriffe, wie beispielsweise das Einräumen einer Tasse in die Geschirrspülmaschine, funktionieren nicht mehr.

Auch der Körper selber macht irgendwann nicht mehr mit: Ohnmachtsanfälle, Herzrhythmusstörungen, ein extrem hoher Blutdruck – alles körperliche Folgen eines Burn-outs. In ganz besonders schweren Fällen steht am Ende sogar der Tod – entweder weil der Körper schlapp macht und ein komplettes Organversagen eintritt oder auch durch Selbsttötung…

Dieses berührende Video macht deutlich, was in den Hinterbliebenen eines Burn-out-Betroffenen vorgeht, nachdem dieser seinem Leben ein Ende gesetzt hat: https://www.youtube.com/watch?v=ZDg14zNIF-w

Daher mein Plädoyer: Auch wenn Sie kein*e Burn-out-Berater*in sind oder eine psychologische Ausbildung genossen haben, können Sie die Augen offenhalten und Ihr Umfeld genau beobachten. Und wenn Ihnen jemand auffällt, der*die Verhaltens- oder sogar schon Persönlichkeitsveränderungen aufweist, dann handeln Sie: Sprechen Sie die Person an und bieten Sie Ihre Hilfe an. In den allermeisten Fällen wird Ihnen extreme Dankbarkeit entgegengebracht werden!

Die zwölf Stadien eines Burn-outs, als Übersicht in einem Kreisdiagramm.

Übersicht über die zwölf Stadien eines Burn-outs

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