Der griechische Philosoph Heraklit wusste es schon: „Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung“. Doch selbst, wenn Sie sich diesen Ausspruch zum Lebensmotto machen, werden Sie immer wieder feststellen, dass Veränderungen einem Menschen nicht immer leicht fallen.
Denn beim Thema Veränderungen sind wir regelrecht zwiegespalten. Zum einen versuchen wir, Verbesserungen zu bewirken. Die Lebensumstände, die Sicherheit, der Verdienst. Wer besonders nobel veranlagt ist, sucht Veränderung auch im Denken der Menschen, um die Gesellschaft, die Umwelt und die Natur davon profitieren zu lassen.
Doch gerade wenn wir älter werden, fällt es uns immer schwerer, lieb gewonnene und vielleicht auch altbewährte Gewohnheiten loszulassen. Überhaupt ist das Wort „loslassen“ oft genug das Problem. Kann eine geschlossene Hand nach Neuem greifen? Das kann sie genauso wenig wie ein Verstand, der sich schon als komplett gefüllt versteht, keine neuen Informationen mehr aufnehmen kann.
Grund genug, in Ihrer alltäglichen Achtsamkeitspraxis Ihre Einstellung zu Veränderungen zu optimieren. Denn Flexibilität kann Spaß machen, manchmal vielleicht eher im Nachhinein, oft genug jedoch auch direkt im Fluss. Geben Sie sich einen Ruck, es ist auch gar nicht so schwer, bis ins hohe Alter offen für Veränderungen und geistig flexibel zu bleiben.
Seien Sie gierig nach Neuem
Die wenigsten Menschen machen sich Gedanken darüber, woher das Wort „neugierig“ stammt. Dabei werden Sie erstaunt sein, wie sehr es in unser heutiges Thema passt. Denn bei der Neugierde handelt es sich um die „Gier nach Neuem“. Schade, dass dem Begriff ein gewisses negatives Image anhaftet, denn gerade die Gier und Freude an Neuem ist es, die uns die besten Chancen im Leben erkennen und ergreifen lässt. Grund genug, diese Gier zu pflegen.
Die Neugierde pflegen
Dazu können Sie täglich winzig kleine Veränderungen bewusst in Ihr Leben einbauen. Vielleicht nehmen Sie einfach einmal einen anderen Nachhauseweg. Eine Frisur, die Sie sich bisher nie getraut haben, zu tragen gefällig? Jetzt ist der beste Zeitpunkt. Eine absolut „unmögliche“ Farbe bei Ihrer Kleidung? Warten Sie nicht, bis alle damit herumlaufen, sondern seien Sie einmal selbst der Trendsetter. Eine neue Sportart? Jederzeit, es ist nie zu spät. Die offiziell älteste Frau der Welt, die Französin Jeanne Calment, soll mit 80 Jahren damit begonnen haben, das Fechten zu lernen. Neue Gewohnheiten können sehr bereichernd sein.
Das Loslassen üben
Für viele Menschen noch schwieriger, als sich Neuem zu öffnen, ist es, Altes loszulassen. Immer wieder sieht man Reportagen und Berichte über Menschen, die derart viele Dinge anhäufen, dass ihnen ein normales und hygienisch unbedenkliches Leben nicht mehr möglich ist. Wehren Sie den Anfängen. Verschenken Sie doch immer mal etwas, das Sie eh schon eine Zeitlang nicht mehr benutzen. Es gibt heutzutage sehr viele Möglichkeiten, Dinge, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben, zur weiteren Benutzung anderen Menschen zukommen zu lassen. Entweder als Geschenk oder im Tausch gegen Dienstleistungen, andere Dinge oder einen kleinen Obolus. Alles besser, als wegwerfen, vor allem dann, wenn Sie eine emotionale Bindung zu der Sache aufgebaut haben. Auch Tauschbörsen für Bücher können eine tolle Möglichkeit sein, Ihrem Hobby zu frönen, ohne gleich eine komplette Bibliothek zu Hause horten zu müssen. Ihnen ist heute nach Lesen? Dann nehmen Sie ein Buch mit. Ein anderes ist ausgelesen? Dann bringen Sie es hin. Wie? Bei Ihnen im Ort gibt es noch keine Bücherbörse? Dann können Sie vielleicht eine gründen.
Auch Ausmisten, ob in Keller und Garage oder auch in Ihrem Freundeskreis, kann eine sehr befreiende Tätigkeit sein. Als Grundregel gilt: „Alles, was Sie die letzten beiden Jahre nicht benutzt haben, kann weg.“ Dies gilt auch für das digitale Ausmisten.
Versuchen Sie, in Veränderungen eine Chance zu sehen, anstatt der Vergangenheit hinterher zu trauen. Denn nur so können Sie im Hier und Jetzt leben. Eine sehr gute Methode, um innere Stabilität und eine bessere Gesundheit zu schaffen.
