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Lieber nacheinander statt parallel: Singletasking versus Multitasking

Lieber nacheinander statt parallel: Singletasking versus Multitasking

Multitasking ist vor allem in der Arbeitswelt weit verbreitet, denn vielfach geht man davon aus, dass dadurch Arbeiten sowohl effizienter als auch effektiver erledigt werden können. Doch das ist ein Irrtum! Multitasking ist nicht nur nicht effizient. Das Gegenteil ist sogar der Fall! Und das ist noch nicht alles: Multitasking kann sogar schädlich für uns sein!

Der tägliche Multitasking-Wahnsinn…

Kennen Sie das auch? Während Sie einen Text schreiben, ploppen gleich mehrere E-Mails in Ihrem Mail-Programm auf. Außerdem klingelt das Telefon. Während Sie weiter an dem Text feilen, nehmen Sie den Hörer ab und versuchen gleichzeitig, die erste E-Mail zu lesen…

Was in den allermeisten deutschen Büros noch gang und gäbe ist, wird von der Wissenschaft mittlerweile als ziemlich schlecht erachtet. Denn in Forschungen wurde bewiesen, dass der Mensch diesen Doppelt- bzw. Dreifachbelastungen nicht gewachsen ist. Das wurde in einem sehr interessanten Artikel auf Spiegel.de beschrieben: Schön der Reihe nach statt Multitasking. Dabei besteht auf der Arbeit „nur“ die Gefahr, dass man sich aufreibt, irgendwann nicht mehr abschalten kann und einen Burn-out entwickelt. Wer Multitasking jedoch beispielsweise im Auto betreibt, also versucht, während er*sie sich aufs Autofahren konzentriert noch zu telefonieren oder gar im Handschuhfach nach etwas zu suchen, kann einen (schweren) Unfall erleiden…

Die Folgen des Multitasking-Wahns

Wissenschaftler konnten mittlerweile durch verschiedene Untersuchungen bestätigen, dass unsere Gehirne solchen Doppelt- oder Dreifachbelastungen nicht gewachsen sind. Es kommt zu Fehlern. Außerdem soll Multitasking auch Zeitverschwendung sein, was von vielen Ökonomen bestätigt wird: Denn die Fehler, die einem bei versuchtem Multitasking unterlaufen, kosten einen oftmals das vierfache an Zeit; nämlich die, sie wieder zu beheben! Und was Zeit kostet, verursacht automatisch auch wirtschaftliche Kosten – kann der*die Arbeitnehmer*in sich in dieser Zeit doch um keine anderen Aufgaben kümmern.

Viel dramatischer als diese vergeudete Zeit und das verschwendete Geld sind jedoch die Auswirkungen, die die ständigen Versuche von Multitasking auf uns haben: Konzentrationsstörungen, Entscheidungsschwierigkeiten und sogar der Verlust des Kurzzeitgedächtnisses sollen die Folge sein!

Alles eine Frage unseres Gehirns

In verschiedenen Studien kam heraus, dass sich unser Gehirn, wenn es sich auf zwei Aufgaben gleichzeitig konzentrieren muss, dieses insoweit kompensiert, dass es immer wieder blitzschnell von einer Aufgabe zur anderen wechselt. Deswegen werden beide Tätigkeiten nicht effizient ausgeführt. Lesen und gleichzeitig Musik hören mag vielleicht noch gehen, aber wer ganz aufmerksam ist, wird schnell feststellen, dass er*sie ebenfalls nicht alles mitbekommt: Entweder stellt man fest, dass man die letzte Seite des Buches gar nicht richtig gelesen hat oder man wundert sich, dass man die letzten zwei Titel auf der CD nicht mitbekommen hat.

Auf der Arbeit und mit Aufgaben, bei denen man sich im Normalfall stark konzentrieren muss, sieht es noch schlimmer aus: Ein Telefonat mit einem Kunden führen und gleichzeitig versuchen etwas mitzuschreiben, funktioniert nur bedingt. Letztendlich bekommt man vom Telefonat nur die Hälfte mit und lässt überdies beim Mitschreiben wesentliche Fakten weg. Denn das Gehirn versucht auch hier die Belastung insoweit zu kompensieren, dass es immer wieder blitzschnell von einer Aufgabe (Telefonieren) zur anderen (Mitschreiben) springt. Und wenn das Gehirn gerade mit Telefonieren beschäftigt ist, gibt es halt keinen Raum, um sämtliche Informationen, die man erhält, niederzuschreiben und andersherum.

Daher: Versuchen Sie so gut es geht, Multitasking sein zu lassen. Nehmen Sie sich lieber eine Aufgabe nach der anderen vor. Sie werden sehen, dass Sie diese genauso schnell (wenn nicht sogar schneller) erledigt haben. Und zudem diese Aufgabe um einiges besser (also mit weniger, wenn nicht sogar gar keinen Fehlern) ausgeführt haben. Außerdem: Wenn Sie sich wirklich auf die Aufgaben, die Sie tagtäglich erledigen müssen, konzentrieren, werden Sie erleben, dass Ihnen diese auf einmal richtig Spaß machen. Weil es so viel bei einem bewussten Ausführen zu entdecken gibt!

Probieren Sie es einmal aus!

 

Literatur:

Charron, S. & Koechlin, E (2010): Divided Representation of Concurrent Goals in the Human Frontal Lobes. Science 328, 360 (2010): https://www.researchgate.net/publication/43160032_Divided_Representation_of_Concurrent_Goals_in_the_Human_Frontal_Lobes

Telis, G (2010): Multitasking Splits the Brain: https://www.science.org/content/article/multitasking-splits-brain

Gorlick, A (2009): Media multitaskers pay mental price. Stanford report: https://news.stanford.edu/news/2009/august24/multitask-research-study-082409.html

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