Wer Haustiere hat, erwischt sich bestimmt öfters bei diesem Gedanken: „Mein Tier ist so klug, manchmal sogar viel klüger als ich.“ Und an diesem Gedanken ist durchaus etwas dran, denn in vielen Fällen können wir Menschen uns unheimlich viel von unseren tierischen Gefährten abgucken und sogar von Tieren lernen.
Tierische Begleiter
Coaching in der Natur ist mittlerweile nichts ungewöhnliches mehr und auch einen Therapiebegleithund als Co-Coach dazu einzusetzen wird häufig gemacht.
Doch Hunde sind nicht die einzige tierische Spezies, die zur Therapie oder als Lernbegleitung eingesetzt wird. Spaziergänge mit Eseln, Lamas oder Alpakas sind ebenfalls keine Seltenheit mehr. Und auch therapeutisches Reiten und das Schwimmen mit Delphinen gewinnen immer mehr an Beliebtheit.
Was haben Tiere also an sich, dass sie so gut für uns sind? Und lassen sich diese Effekte bei allen Tieren, also auch unseren Haustieren, finden?
Von Tieren lernen im Hier und Jetzt zu leben und Achtsam zu sein
Im Gegensatz zu uns, die wir oft mit unseren Gedanken schon weit in der Zukunft sind, bereits die nächsten Tage planen und die weiteren ToDos auf die eh schon volle Liste setzen – wahrscheinlich sogar alle drei Sachen gleichzeitig machen, denn Multitasking ist in! – leben Tiere immer im Hier und Jetzt. Keine Gedanken, was später wird, kein Planen, keine ToDos…
Darüber hinaus lassen sich Tiere auch nicht von einem Handy ablenken, welches ständig irgendwelche Töne von sich gibt – sei es, um eine eingehende WhatsApp-Nachricht anzukündigen, die Erinnerung an das nächste Meeting oder gar einen eingehenden Anruf. Wenn sie sich ablenken lassen, dann hat diese Ablenkung natürliche Ursachen – eine freche Feldmaus, der hund unbedingt hinterherjagen muss (und sich damit ganz natürlich ein Ausdauertraining verschafft), ein Regentropfen an der Scheibe, welches so interessant ist, dass katz alles andere vergisst; inklusive dem gefüllten Fressnapf (und damit ein perfektes Beispiel für Achtsamkeit bietet)…
Von Tieren lernen jeden Menschen so anzunehmen, wie er oder sie ist
Darüber hinaus nehmen Tiere jeden Menschen so an, wie er oder sie ist – im Gegensatz zu uns Menschen. Denn ob wir es wollen oder nicht und uns noch so häufig sagen, dass wir niemanden wegen einer Behinderung, einer Hautfarbe, eines Akzentes oder ähnlichem beurteilen, meist tun wir es unbewusst doch. Und das schlägt sich dann in einem übereifrigen Hilfegebaren, in starkem Mitleid, in übermäßiger Nervosität im Umgang mit diesem Menschen oder in übermäßiger Skepsis diesem gegenüber, nieder.
Einem Tier ist es jedoch ziemlich egal, welches Gebrechen, welche Hautfarbe, welchen Akzent der*diejenige hat. Es wird um ihn*sie herumgetollt, sich auf seinen*ihren Schoß gekuschelt, angestupst, abgeschleckt und vieles mehr. Da sind Tiere um ein vielfaches empathischer als wir! Denn instinktiv fühlen sie, was der betreffende Mensch gerade braucht und heitern ihn*sie durch ihre Handlungen und Verhaltensweisen auf.
Tiere haben eine heilende Wirkung auf uns Menschen
Dass Tiere und vor allem auch Haustiere eine heilende Wirkung auf uns haben und auch Ängste und Depressionen lindern, wurde bereits in Studien bewiesen (siehe zwei Literaturbeispiele unten).
Doch sie können noch so viel mehr. Denn wenn wir uns die Zeit nehmen und ihr Verhalten einmal ganz genau beobachten, werden wir bemerken, dass wir von ihnen viel an Achtsamkeit, Mitgefühl, Intuition und auch Annehmen, was ist lernen können.
Daher: Nutzen Sie einmal einen freien Tag und beschäftigen Sie sich intensiv mit ihrem Haustier. Wenn Sie kein Haustier haben, schauen Sie sich in Ihrer Region um: Bestimmt gibt es auch vor Ihrer Haustür Angebote, um beispielsweise einen tierbegleiteten Spaziergang zu unternehmen. Ich garantiere Ihnen, dass Sie anschließend gestärkt und mit viel neuer Energie zurück in Ihren Alltag kommen werden!
Damit wünsche ich Ihnen jetzt eine tierisch ausgelassene Woche,
Ihre Silvia Duske
Literatur:
Barker, S. & Wollen, A.R. (2008): The Benefits of Human-Companion Animal Interaction: A Review. Journal of Veterinary Medical Education, 2008, Vol. 35, No. 4, S. 487–495: https://www.researchgate.net/publication/24026790_The_Benefits_of_Human-Companion_Animal_Interaction_A_Review
McConnell, A.R. & Brown, C.E. (2011): Friends With Benefits: On the Positive Consequences of Pet Ownership. Journal of Personality and Social Psychology, 2011, Vol. 101, No. 6, S. 1239–1252: https://www.researchgate.net/publication/51466582_Friends_With_Benefits_On_the_Positive_Consequences_of_Pet_Ownership
