Geht es Ihnen manchmal auch so, dass Sie dauernd das Gefühl haben, zu spät zu sein? Ich meine, im Vergleich zu anderen. Ihr Leben fliegt nur so an Ihnen vorbei und noch immer nichts erreicht? Ein Schulkamerad hat seinen Abschluss schon mit 22 geschafft? Vielleicht findet er aber erst einen Job mit 28. Sie sind auf dem zweiten Bildungsweg und gerade dabei, Ihr Abi zu machen? Vielleicht können Sie dann aber direkt durchstarten mit Ihrer Karriere.
Ein Mensch hat mit Mitte zwanzig vielleicht schon ein Aufbaustudium, stirbt dann aber schon mit 50, während ein Anderer vielleicht erst zur Rente mit einem Studium beginnt, aber fast hundert Jahre alt wird.
Der eigene Rhythmus
Ein Mensch ist womöglich noch Single, obwohl andere in seinem Alter schon Enkel haben. Es gibt welche, die schon früh die Liebe ihres Lebens gefunden haben, während andere sich selbst lieben und damit rundherum glücklich sind.
Das geht vielen Menschen so. Für manche stellt das ein Problem dar, für andere nicht. Warum? Weil sie etwas Grundlegendes verstanden haben, nämlich, dass jedes Lebewesen genau nach seinem ganz eigenen Rhythmus lebt.
Besondere Menschen
Das erklärt auch Phänomene wie den „Club 27“: Besonders sensible und intuitive Menschen aus dem Musikbusiness, die ein sehr intensives Leben lebten, um dann im Alter von 27 Jahren aus dem Leben zu scheiden. Sie „brennen an zwei Enden“ heißt es dann manchmal. Denn diese Menschen leben derart, dass sie in ganz frühen Jahren schon mehr erlebt haben als Zeitgenossen in hohem Alter.
Sie leben ihr Leben destruktiv, aber zu gleicher Zeit auch sehr produktiv, immer getrieben und gehetzt. Dabei überhören sie die Signale ihres Körpers oder hören sie und ignorieren sie komplett. Es ist ihre Art zu leben und auch sie verdient es, respektiert zu werden. Diese Menschen hinterlassen oft ein großes Erbe, trotz ihres jungen Todesalters.
Gewöhnliche Menschen
Das ist wichtig für diese Menschen und sicher auch wichtig für die Menschheit. Doch die Menschheit braucht auch ganz „gewöhnliche“ Menschen. Menschen, die einfach nur sie selbst sind. Die genau ihren Platz im Leben so gut ausfüllen, wie es ihnen möglich ist. Mit ihren Fähigkeiten und ihren Fertigkeiten, einfach so, wie es nur ihnen selbst möglich ist.
Menschen, die ihren Nachbarn ein Lächeln schenken und eine Hand reichen, wenn diese es am nötigsten haben. Menschen, die zusammen halten, wenn es darauf ankommt. Menschen die Gutes tun in ihrem ganz persönlichen Kreis – und mag er auch noch so klein sein.
Menschen, die die Augen nicht verschließen. Menschen, die nicht die Verantwortung bei anderen suchen, sondern jeden Tag verändern, was sie verändern können.
Sie sind in jedem Moment genau dort, wo sie gerade jetzt sein sollten. Sie können sich entspannen. Denn sie kommen nicht zu spät. Sie kommen nicht zu früh. Sie sind genau pünktlich – ein Leben lang.
