Man hört immer wieder viel davon, dass berufstätige Menschen resilient sein müssen, um im Alltag stark und emotional ausgeglichen sein zu können. Doch wussten Sie, dass auch unter Kindern der Burn-out immer mehr auf dem Vormarsch ist? So sehr, dass sich der Hamburger Jugendpsychiater Michael Schulte-Markwort dem Thema intensiv gewidmet und im Jahr 2015 ein Buch dazu herausgebracht hat. „Burnout Kids“, so der Name des Buchs, beschreibt, wie der Leistungsgedanke, den unsere Gesellschaft vorgibt, Kinder schon in jungen Jahren an ihre Grenzen bringt.
Schüler verändern sich
Lehrpersonal bemerkt in der letzten Zeit immer häufiger, dass sich Schüler verändern. Selbst schon Grundschulkinder sind überfordert, gestresst und nicht selten depressiv. Denn der Druck, einmal das Abitur mit guten Noten zu bestehen, belastet schon die ABC-Schützen.
Dabei sei die Schuld erstaunlicherweise nicht bei den Eltern der Kleinen zu suchen, wie vielfach angenommen wird. Vielmehr ist es die Leistungsorientierung, die in unserer Gesellschaft verankert ist, wie der Psychologe von der Wirtschaftswoche zitiert wird.
Dabei ist es oft eine Mischung aus Symptomen, wie Konzentrationsstörungen, Verstimmungen und Schlafstörungen, die die Eltern dazu bewegen, mit ihren Kindern beim Arzt vorstellig zu werden.
Prävention statt Therapie
Wir beim Bergsträßer Institut für ganzheitliche Entspannung und Kommunikation setzen in erster Linie auf Prävention. Denn schon im Kindergartenalltag können wir viel dafür tun, dass die Kleinen resistent und letztendlich glücklich werden. So ist zum Beispiel der Übergang von Familie zu Kindergarten geglückt, wenn es dem Kind gelingt, zu seiner neuen Bezugsperson eine stabile, vertrauensvolle Beziehung aufzubauen.
Denn die Art und Weise, wie ein Kind, solch einen ersten Übergang erlebt, prägt für das spätere Leben. Resiliente Kinder zeigen und bewahren sich ihr Bedürfnis nach Zuneigung und Bestätigung. Sie drücken es aus und sind dazu in der Lage, dieses Bedürfnis auch zu befriedigen.
Gleich, ob das Kind sich im Kindergarten erwachsene „Freunde“ sucht, sich mit anderen Kindern anfreundet oder auch die Nähe zu einem Haustier sucht, sollten die Eltern ihm unbedingt vermitteln, dass es selbst die Person war, die sich den Freund gesucht hat. So erfährt es schon früh, dass es seine Probleme erfolgreich alleine lösen kann.
Lachen macht stark
Wenn wir eine Situation mit Humor betrachten, schaffen wir Distanz. Etwas, das wir zum Lachen finden, ist kleiner, schwächer und unbedeutender als wir selbst. Das ist es, was Humor zu einer resilienten Eigenschaft macht. Er lässt uns Dinge und Situationen mit einer schützenden Distanz und aus einer überlegenen Perspektive erleben. Humor verhindert, dass wir in einer womöglich negativen Betrachtungs- und Denkweise verharren. Humor macht stark.