Unsere Empfindungen beeinflussen uns und unsere Gesundheit viel mehr, als wir uns im Alltag bewusst sind. Dabei gibt uns unser Körper ständig eine Rückmeldung darüber, was und wie wir in dem jeweiligen Moment empfinden. Immer und überall. Gleich, ob es uns gut geht oder schlecht, der Körper reagiert darauf. Er ist praktisch unser Anzeiger für Emotionen.
Diese Emotionen sind direkte, kurze Reaktionen unseres Körpers auf all diejenigen Geschehnisse, die unser Wohlbefinden beeinflussen.
Das limbische System als Schaltzentrale unserer Emotionen
Vom limbischen System, einem Hirnabschnitt zwischen Großhirn und Hirnstamm, geht der ganze Zauber aus. Denn dieses ist praktisch die Schnittstelle zwischen Reizen aus unserer Umwelt und unseren sofortigen gefühlsmäßigen Reaktionen.
Betrachten wir diese Zusammenhänge mit Hinsicht auf die Resilienz, ist dies ein sehr wichtiger Bestandteil des menschlichen Miteinanders.
So wird das Gehirn gleichsam zu einem sozialen Organ. Denn ein als angenehm und gut empfundener Kontakt zu anderen Menschen trägt in besonderem Maße dazu bei, Stress gleich welcher Art zu bewältigen. Auch die Heilung psychischer Krankheiten kann durch ein positives Miteinander intensiv vorangebracht werden.
Wir werden bewegt
Der Begriff „Emotion“ stammt aus dem Lateinischen und wird vom Wort „movere“, also bewegen, abgeleitet. Ereilen uns Emotionen, fühlen wir uns also immer irgendwie bewegt. Es handelt sich um Einflüsse, die für uns mit Bedeutung verknüpft sind. Denn nur Dinge und Menschen, die uns etwas bedeuten, können uns auch bewegen.
Das macht Emotionen zu einem ganz wesentlichen Bestandteil unserer Motivation. Wir bewegen uns durch unsere Emotionen also immer zu etwas hin oder auch von etwas weg. Bildlich und oft genug auch im ganz wörtlichen Sinn.
Unsere Emotionen finden oft ihren Auslöser in sozialen Faktoren, auf die wir eine Reaktion zeigen. Die Art dieser Reaktion wiederum ist es, die entweder Stress erzeugt oder, bei ausreichender Resilienz, auch eine andere, flexiblere Reaktion.
Was uns bewegt
So verschieden Menschen auch sein können, gibt es doch bestimmte Reaktionen, die bei allen Menschen gleich sind. In diesen Fällen spricht man von „Basisemotionen“. Sie sind unabhängig von Kultur, Erziehung und Herkunft. Diese sind:
Angst
Ekel
Ärger
Überraschung
Verachtung
Trauer
Freude
Da diese Emotionen über das limbische System im Menschen physiologisch nachweisbare Reaktionen im Nervensystem auslösen, werden sie auch „biologische Emotionen“ genannt.
Ihnen allen sind folgende Eigenschaften gleich:
Sie werden durch Trigger, also konkrete Ereignisse ausgelöst
Sie haben einen einzigartigen Ausdruck
Sie werden subjektiv erlebt
Sie bewirken kognitive und physiologische Reaktionen
Resilienz lässt uns Emotionen erkennen
Resilienz hilft dabei, Emotionen zu erkennen. Dadurch können wir nicht zuletzt auch angemessener auf diese Emotionen reagieren.
Betrachten Sie ein kleines Kind, können Sie in seinem Gesicht praktisch alle Emotionen ablesen, die es empfindet. Auch wenn wir im Laufe eines Lebens lernen, unsere Mimik zu kontrollieren, also ein „Pokerface“ aufzusetzen, gelingt es uns nicht immer, all unsere Emotionen zu verbergen.
Das ist auch gut so, denn für den Umgang mit anderen sind solche Ausdrücke von immenser Bedeutung. Sie sind es, die ein aufmerksames und wertschätzendes Miteinander erst ermöglichen.
Die Reflexion unserer Emotionen in unserem Gesicht ist derart wichtig, dass die Wissenschaft sogar den Begriff der „Mimikresonanz“ kennt. Dabei handelt es sich um den Prozess von Erkennen und passender Reaktion auf die erkannten Emotionen. Um die Mimik immer richtig zu deuten, benötigen wir Erfahrungen. Sie ermöglichen uns Menschenkenntnis und Intuition.
Diese Kompetenzen sind wiederum eine wesentliche Basis für Empathie und ohne Empathie keine festen zwischenmenschlichen Bindungen. Empathie ist jedoch auch wichtig für eine gute Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion.
Die Empathie, also das Erkennen und Verstehen von Gefühlen, ist eine Kernkompetenz resilienter Menschen. Wenn Sie mehr über Emotionen, Empathie und Resilienz erfahren möchten, wenden Sie sich gerne an das Bergsträßer Institut für ganzheitliche Entspannung und Kommunikation.