Viele Menschen wünschen sich, ein bewussteres Leben zu führen. Manche meinen damit, achtsamer zu sein, andere, dass sie ihre Zeit mehr für die Dinge einsetzen wollen, die ihnen wichtig sind und wieder andere, dass sie mehr auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz achten wollen. Doch was heißt „ein bewusstes Leben führen“ wirklich?
In diesem Beitrag habe ich mir darüber Gedanken gemacht.
Vor der Frage, was „ein bewusstes Leben führen“ bedeutet, steht die Frage „was ist Bewusstsein?“
Zahlreiche Wissenschaftler als auch bereits die herausragendsten Denker und Theoretiker des alten Griechenlands haben sich bereits die Frage gestellt: „Was ist Bewusstsein?“ Dabei vertrat Platon den Ansatz, dass der Geist oder die Seele losgelöst vom Körper zu betrachten wäre und damit auch in der Lage, selbst ohne Körper zur Einsicht und Wahrheit zu gelangen. Sein Schüler Aristoteles hingegen war der Überzeugung, dass Körper und Seele eine feste Einheit bilden und eines nicht ohne das andere existieren könne.
Erst 1641 mit dem berühmten Satz von René Descartes „Cogito, ergo sum“ („Ich denke, also bin ich“) gelangte man zu der Einigung, dass es eine Wechselwirkung zwischen Körper und Geist geben musste und sich deswegen auch Gedanken und Materie gegenseitig beeinflussen. Und – ganz wichtig – das beides, also sowohl Materie (Körper) als auch Gedanken (Geist), ihre Daseinsberechtigung hatten.
Wir sind in der Lage, unser Bewusstsein zu verändern
Damit wurde zwar der Bewusstseinsbegriff nicht weiter eingegrenzt oder definiert, aber zumindest beschäftigten sich führende Köpfe weiterhin mit dieser Fragestellung. Dadurch wurden und werden vor allem in der Psychologie immer wieder neue Erkenntnisse gewonnen. Eine positive Auswirkung dieser steten Suche nach einem tiefergehenden Verständnis von Bewusstsein war die Entwicklung von technischen und bildgebenden Verfahren, mittels derer man mittlerweile in der Lage ist, viele verschiedene mentale Vorgänge und Prozesse sichtbar zu machen und somit auch besser zu verstehen.
Nach dem heutigen Stand wird Bewusstsein daher beschrieben als ein Erlebnis, dessen mentaler Zustand durch biochemische Moleküle und elektrische Impulse im Gehirn sichtbar gemacht werden kann. Ebenso wie Veränderungen des Bewusstseins, die durch natürliche Prozesse, wie beispielsweise Meditationen oder andere Achtsamkeitsübungen, aber auch Hypnose oder durch Zuhilfenahme bestimmter Substanzen entstehen können.
Außerdem wurde gezeigt, dass nicht nur bestimmte Substanzen den Bewusstseinszustand eines Menschen verändern können, sondern dass der betreffende Mensch dieses auch selber (quasi bewusst) herbeiführen kann. Sogar mehr noch: Dass er*sie sogar in der Lage ist, sein*ihr Bewusstsein zu steuern und zu verändern!
Wie führe ich ein bewusstes Leben?
Denn bei Meditationen, Achtsamkeitsübungen, BodyScans und vielen weiteren Methoden, die wir auch in unseren Kursen und Seminaren lehren, handelt es sich um nichts anderes als um die bewusste Steuerung unseres Bewusstseins. Mit diesen Übungen lenken wir zuallererst unsere Aufmerksamkeit auf unser Bewusstsein und verändern dabei gleichzeitig unsere Wahrnehmung auf unsere Umgebung als auch auf uns selber. Das ist auch der Grund, warum diese Übungen mittlerweile ein fester Bestandteil des Tagesablaufs vieler Menschen geworden sind und sich auch als Gegenstand der Forschung wiederfinden. Denn es gilt mittlerweile als erwiesen, dass diese bewusstseinsverändernden Übungen fördernd für die Gesundheit des Menschen sind.
Neben diesen erwähnten Methoden gibt es einige weitere Ansätze, die jedem helfen können, ein bewussteres Leben zu führen. Das sind keine speziellen Übungen, sondern einfach Verhaltensweisen, die darauf ausgerichtet sind, besser auf sich selber und auf seine Umgebung achtzugeben. In zwei weiteren Blogbeiträgen werde ich ihnen jeweils sechs Tipps für ein bewussteres Leben mit auf den Weg geben: Tipps für ein bewusstes Leben (Teil 1) und Tipps für ein bewusstes Leben (Teil 2).
Jetzt wünsche ich Ihnen erstmal eine wunderschöne, bewusste Woche,
Ihre Silvia Duske
