Resilienz, also die innere Widerstandskraft, ist heutzutage eine wichtige Kernkompetenz, die jeder – egal in welchem Alter und mit welcher Vorgeschichte – regelmäßig trainieren sollte. Das muss auch nicht in einem herkömmlichen Kurs sein, der in einem Seminarraum stattfindet. Genauso gut, wenn nicht sogar besser, können Sie Ihre Resilienz in der Natur trainieren.
Resilienz in der Natur trainieren – weil die Natur Vorteile zu einem Seminarraum hat
Wer resilient ist, bricht bei Krisen nicht so leicht zusammen und meistert auftretende Schwierigkeiten scheinbar mühelos. Doch muss es nicht immer um das Auffangen und Bewältigen großer Tragödien gehen. Auch „normale“ Herausforderungen und Stressoren, wie der tägliche Arbeits- und Alltagsstress, lassen sich mit einer guten Portion Resilienz leichter durchleben und bearbeiten.
Doch wie soll jetzt die Natur dabei helfen, die eigene Resilienz zu steigern?
Im Prinzip wirken hier dieselben Effekte, die auch das Waldbaden, welches ja bekanntermaßen ebenfalls zum Stressabbau und zur Stressprävention genutzt wird, so wirkungsvoll machen. Denn die Natur hat vier enorme Vorteile zu einem Seminarraum:
Durch das Betrachten natürlicher Dinge, seine Resilienz in der Natur trainieren
Wissenschaftler haben durch verschiedene Studien herausgefunden, dass bereits das bloße Betrachten der Natur zu einer signifikanten Reduktion von Stresshormonen führt. Das betrifft, vor allem Dinge, die für das Überleben des frühen Menschen extrem wichtig waren. Der Anblick von blühenden Blumen suggeriert zum Beispiel das potenzielle Vorhandensein von Nahrung in Form von Früchten, Samen oder Nüssen und der Blick auf ein Gewässer die eventuelle Anwesenheit von Fischen oder anderen (Meeres-)Tieren, die ebenfalls die Ernährung sicherstellen können.
Diese Dinge waren in früheren Zeiten extrem wichtig für das Überleben unserer Vorfahren und rufen bis heute bei jedem vom uns eine starke positive Wirkung hervor. Das ist Teil unseres evolutionären Erbes und somit quasi in unsere Gene „einprogrammiert“, womit es stressreduzierend wirkt. Dieser Effekt kann außerdem gezielt stimuliert werden, einfach, indem solche schönen Dinge in der Natur ganz bewusst und ausgiebig betrachtet werden.
Die Ruhe in der Natur genießen
Was fällt uns als erstes auf, wenn wir wandernd oder spazierend fernab großer Straßen und Städte unterwegs sind? Richtig: Die unglaubliche Ruhe, die uns umgibt!
Jetzt mögen Sie vielleicht sagen, dass es doch in der Natur nicht wirklich still ist – und damit haben Sie natürlich recht: Der Wind rauscht durch die Blätter der Bäume, die Vögel singen, Bienen und andere Insekten summen geschäftig um uns herum und hier und da plätschert vielleicht ein kleiner Bach. Doch auch das wirkt eher entspannend und beruhigend auf uns, weil es erneut suggeriert, dass hier Nahrung zu finden ist.
Dagegen ist wissenschaftlich erweisen, dass der Lärm der Zivilisation, wie Verkehrsgeräusche, Hupen, Bremsenquietschen, Flugzeugmotoren und viele weitere, von dem wir tagtäglich umgeben sind, zur Ausschüttung von Stresshormonen, allen voran Cortisol, führen. Ein Aufenthalt in der Natur verschafft uns eine Pause davon. Sogar mehr noch: Wenn wir uns in die Natur begeben, wirken wir dieser Ausschüttung von Stresshormonen entgegen, weil der Parasympathikus, der auch als „Nerv der Ruhe“ bezeichnet wird, nachweislich aktiviert wird und die Erholung unseres Körpers maßgeblich steuert.
Warum Sie Ihre Faszination für die Natur wiederentdecken sollten
Die Natur mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt wirkt faszinierend auf uns – auch das ist Teil unseres evolutionären Erbes und somit wieder in unsere Gene „einprogrammiert“. Alles, was uns fasziniert, gibt uns außerdem Kraft und schenkt uns neue Energie. Und wirkt darüber hinaus stressreduzierend.
Denn was passiert, wenn Sie zum Beispiel einen Sonnenuntergang betrachten, das Anbranden von Wellen an den Sandstrand oder den unglaublichen Blick von einem Berg hinunter ins Tal genießen? Genau: Sie vergessen alles andere – Ihre Sorgen, die morgigen ToDos oder den Streit mit dem Partner – und sind auf einmal und ohne viel dafür zu tun komplett im Hier und Jetzt. Und genau dieses im Hier und Jetzt sein hilft uns, unser Stresslevel zu reduzieren, wenn nicht sogar komplett abzubauen!
Daher: Es lohnt sich ungemein, sich wieder für die Natur und die unglaublich faszinierenden Dinge, die einem dort begegnen können, zu interessieren! Neben dem Fakt, dass Sie sich dadurch auch ein breites Allgemeinwissen aneignen, können Sie zudem Ihre Resilienz in der Natur trainieren!
Stressabbau durch Bewegung – vor allem beim Wandern
Wenn Sie sich in die Natur begeben und sich darin aufhalten, bewegen Sie sich zwangsläufig. Denn in der Natur gibt es keine Rolltreppen, keine S-Bahnen, keine Autos. Und das ist auch gut so! Denn allein schon durch die einfache Geh-Bewegung beim Wandern oder Spazierengehen werden Stresshormone – neben unter Umständen aufgestauter Energie – abgebaut.
Mehr über die positiven Auswirkungen von Bewegung auf Stress können Sie auf der Seite Yoga, QiGong, Feldenkrais: Stressabbau durch Bewegung nachlesen
Welche Vorteile sich durch Seminare in der Natur ergeben
Aus genau diesem Grund haben wir das Seminar Resilienztraining beim Wandern konzipiert. Dieses ist sogar als Bildungsurlaub anerkannt! Das bedeutet, Sie brauchen keinen extra Urlaub zu nehmen, sondern werden für diese Zeit freigestellt und beziehen trotzdem Ihr Gehalt!
Außerdem können wir bei Seminaren, die in der Natur stattfinden, davon profitieren, dass wir die Natur als Co-Coach einsetzen können. Das wird vielfach bereits bei „normalen“ Coaching-Prozessen gemacht. Denn die Natur „spricht“ durch Natursymbole zu uns. Und diese können wir als Analogie und Metapher für unser Leben und unsere individuelle Fragestellung nutzen – und somit auch für die sieben Säulen der Resilienz.
Außerdem bietet das Lernen in der Natur einige Vorteile gegenüber dem Lernen in einem Seminarraum: Zum einen steigert sich die Aufmerksamkeit und die Gedächtnisleistung bei Interaktionen mit der Natur und auch der Einsatz all unserer Sinne beschert uns länger anhaltende Erinnerungen als wir durch Aufschreiben erfahren können. Zum anderen werden gerade einige Resilienzfaktoren in und durch die Natur angesprochen und gesteigert, wie zum Beispiel lösungsorientiertes Denken, Optimismus und die Fähigkeit zum Netzwerken. Was natürlich bei einem Resilienztraining besonders vorteilhaft ist.
Das ist auch mit ein Grund, warum meines Erachtens Seminare mehr in der Natur stattfinden sollten.
Damit wünsche ich Ihnen eine wunderschöne Woche mit vielen Naturerfahrungen,
Ihre Silvia Duske